Zuletzt aktualisiert September 25th, 2023 9:41 PM
Das Frettchen
Die Heimat des Frettchens ist in Mittel- und Südeuropa und in Nordafrika.
Es gehört zusammen mit dem Wiesel und Iltis zur Raubwildfamilie der Marder. Ursprünglich stammt das Frettchen vom Iltis ab. Durch jahrhundertlange Zähmung und Züchtung ist das heutige Haustier, das Frettchen entstanden. Die Verwandschaft des Frettchens sind der Dachs, das Stinktier und der Fischotter.
Arten
Es gibt keinen großen Unterschied zwischen Frettchen, Iltis und Iltisfrettchen.
Folgende Arten gibt es
– die Albinofrettchen- werden ohne Farbpigmente geboren,
– die Iltisfrettchen – haben weiße, beigefarbene oder gelbliche Unterwolle und braunes bis schwarzes Oberhaar,
– Albinos- weiße oder gelbliche Tiere mit roten Augen
– Siam-Frettchen- besitzen eine weiße, gelbe oder beigefarbene Unterwolle und das Deckhaar ist hellrötlich bis hellbraun,
– Steppeniltisse- weiße Unterwolle und und hellbraunes Deckhaar
– Harlekins- besitzen einen angeborenen Scheckungsfaktor, besonders wichtig ist ein weißer Kehlfleck, weiße Pfoten und Schenkelflecken
– Panda-Iltisse- haben reinweiße Unterwolle und ein schwarz, graues oder silberfarbenes Deckhaar,
-Blackself- besitzen ein sehr dunkles fast schwarz gezeichnetes Fell,
– Snow-Frettchen- haben ein rein weißes Fell,
-Angora-Frettchen-haben ein sehr langes Deckhaar und so gut wie keine Unterwolle
Wesen
Bekommen Frettchen viel Aufmerksamkeit können sie leicht gezähmt werden. Frettchen sind Raubtiere und man kann sie nicht mit Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen vergleichen. Sie müssen unbedingt im Käfig gehalten werden. Frei umherlaufen in der Natur geht nicht. Ist ein Frettchen erst einmal in Freiheit, wird es auch nicht mehr zu seinem Besitzer zurück kehren.
Es sind sehr aktive und neugierige Tiere. Auch spielen sie gerne. Doch wenn sie sich bedroht fühlen, dann wehren sie sich mit Beißen oder durch Einsatz ihrer Stinkdrüse.
Beim Kauf eines Frettchens sollte man unbedingt darauf achten, dass die Tiere wach und munter sind. Es sollte glänzendes Fell und blanke Augen haben.
Haltung
Diese Tiere benötigen einen großen Käfig. Da Frettchen keine begeisterten Kletterer sind, sollte man den Käfig nur als Laufkäfig gestalten.
Der Käfig sollte einen geschützten und wetterfesten Platz haben. Wegen des speziellen Geruchs des Tieres ist die Haltung in der Wohnung nicht so empfehlenswert. Frettchen lieben Wärme, so dass ein feuchter Keller als Standort ungeeignet ist.
Der Käfig sollte mindestens 1,5 m lang, 60 cm breit und 60 cm hoch sein. Das Schlafhäuschen muss geräumig sein. Zum Auspolstern des Häuschens kann man weiche Baumwolltücher, weiches Stroh oder Papiertücher nehmen.
Die Tiere sind sehr sauber und Kot und Urin wird immer in der gleichen Ecke abgesetzt. So kann man das Tier an eine kleine Katzentoilette gewöhnen.
Weiterhin muss ein schwerer Futternapf für Trocken- und Nassfutter im Käfig stehen. An der Käfigwand wird eine Trinkflasche befestigt.
Frettchen sind sehr lebhaft und quirlig. Sollte es nicht genügend Auslauf in seinem Käfig haben, muss man das Tier von klein auf an die Leine und an das dazugehörendes Geschirr gewöhnen. Dann kann man es sozusagen „Gassi führen“.
Als Spielzeug im Käfig eignen sich Röhren, alte Baumwollkleidung z.B. Ärmel und Hosenbeine. Im Handel kann man speziell für Frettchen Hängematten kaufen.
Nahrung
Frettchen sind in erster Linie Fleischfresser. Sie haben einen hohen Eiweiß- und Proteinbedarf, deshalb sollte das Futter aus 80 % Muskelfleisch und 20 % pflanzlichen Anteilen bestehen.
Wird das Tier zu einseitig, also fleischarm oder fleischlos, ernährt, werden sich nach kurzer Zeit schon Mangelerscheinungen zeigen. Diese zeigen sich dann in Stoffwechselstörungen, stumpfen Fell und schlechtem Allgemeinzustand.
Ein Frettchen besitzt einen kurzen Magen und kurzen Darmtrakt. Dadurch bleibt das Futter nur etwa 3 Stunden im Darm. Die Nahrungsbestandteile werden nur unzureichend aufgeschlossen. Deshalb ist es unbedingt notwendig , dass das Tier mehrmals am Tag hochwertiges, nährstoffreiches und leicht verdauliches Futter bekommt.
Das erwachsene Tier sollte zwei bis drei Mahlzeiten über den Tag verteilt bekommen.
Im Zoohandel bekommt man Dosen- und Trockenfutter, das speziell auf die Bedürfnisse des Frettchens abgestimmt ist. Sehr gut geeignet ist Katzenfutter, da der Nährstoffbedarf der Katze sehr ähnlich ist. Dieses Katzenfutter enthält einen hohen Anteil an Eiweiß aber wenig Kohlenhydrate.
Eine Dose Katzenfutter mit ca. 200 g Inhalt reicht für ein männliches Tier ( Frettchen-Rüden) einen ganzen Tag. Ein weibliches Tier ( die Fähe) kommt mit einer !/2 Dose am Tag aus. Zusätzlich können noch einige Knabbereien angeboten werden. Sehr gut ist auch der Feuchtigkeitsgehalt des Katzenfutters.
Dieser beträgt ca. 80 %, wodurch der Flüssigkeitsbedarf durch dieses Futter fast vollständig abgedeckt wird.
Auf keinen Fall Hundefutter geben, da dieses zu wenig Eiweiß enthält. Wie schon gesagt, ein Frettchen ist ein natürliches Raubtier, so dass auf dem Speiseplan zur Abwechslung auch mal Grillen, gekochtes Geflügel, Lamm oder Rind enthalten sollte.
Sehr gern mögen Frettchen auch Bananen, süße Äpfel, Trauben, Paprika oder Salatgurken. Doch das Obst bitte immer vorher abwaschen.
Frisches nicht zu kaltes Wasser sollte in einer Trinkflasche immer zur Verfügung stehen.
Pflege
Die Pflege eines Frettchens ist eigentlich sehr unkompliziert. Die Tiere putzen sich häufig selbst. Jedoch gelegentliches Bürsten des Fells wird gerne angenommen. Ab und zu sollten die Ohren vorsichtig mit einem Wattestäbchen gereinigt werden.
Hat sich das Tier bei seinem Freilauf mal sehr schmutzig gemacht, kann man das Tier auch mal baden. Man benutzt dann ein mildes Tiershampoo und spült mit viel warmen Wasser nach. Wer allerdings denkt, dass das Baden den typischen Frettchen-Geruch beseitigt, irrt. Nach dem Baden sondern die Analdrüsen verstärkt Duftstoffe ab.
Der Käfig, das Schlafhäuschen und die Klo-Ecke müssen mehrmals in der Woche gereinigt werden. Es sollte alles gründlich mit heißem Wasser gereinigt werden.
Haben die Tiere wenig Auslauf oder ist der Käfigboden relativ weich, dann nutzen sich die Krallen nicht genügend ab. Sie müssen dann behutsam geschnitten werden. Ein Tierarzt wird gerne über das fachgerechte Schneiden Auskunft geben.
Krankheiten
Wer seinem Tier eine intensive Zuwendung gibt, wird sehr schnell feststellen, ob sich sein kleiner Mitbewohner wohl fühlt und gesund ist. Am Besten kann man das in den Nachmittags- und Abendstunden beurteilen, da da die Tiere erst richtig munter werden.
Anzeichen für eine beginnende Krankheit
– das Tier ist müde, zurückhaltend, apathisch
– es ist aggressiv und bissig
– Augen tränen, Nase läuft, der Atem ist rasselnd und keuchend
– das Fell ist ohne Glanz und struppig, weist kahle Stellen auf
– im Fell befinden sich Flöhe und Parasiten
– das Tier hinkt, läuft unsicher und in gekrümmter Haltung
– auftreten von Durchfall oder Verstopfung
Bei dem geringsten Verdacht auf eine Erkrankung muss der Tierarzt aufgesucht werden.
Das Frettchen muss gegen die häufigsten Infektionen wie z. B. Tollwut, Hunde– oder Katzenstaupe, Parvovirose, Leptospirose und Botulismus vom Tierarzt geimpft werden. Die Impfungen müssen jährlich wiederholt werden, damit ein ausreichender Impfschutz gewährleistet ist.
Auftreten können Wurmbefall, Parasiten, Vergiftungen.