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Okt. 16, 2012 Redaktion Allgemein 0
[Gastartikel] Seit vielen Jahren sind Tiere unermüdlich im Einsatz, wenn es um die Unterstützung der Menschen geht. Sie helfen demenzkranken Patienten im Altersheim ebenso wie autistischen Kindern. Auch in der Betreuung sind die vierbeinigen Helfer nicht wegzudenken. Ausgebildete Blindenhunde lotsen ihre Herrchen und Frauchen durch den Alltag und in vielen sonderpädagogischen Einrichtungen schwört man auf Therapiehunde.
Dass die Anwesenheit eines Tieres auch gegen psychische Erkrankungen wie Depressionen helfen kann, ahnen viele. So mancher Erkrankte hat die heilsame Kraft eines Hundes oder einer Katze selbst erlebt und ist davon absolut überzeugt. Die Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen, sich darum zu kümmern und für sein Wohlergehen zu sorgen bringt schon einen Teil des Selbstbewusstseins zurück. Hunde locken ihre Besitzer beim Spaziergang auch aus der – oft selbst gewählten – Isolation.
Die Bewegung an der frischen Luft wirkt zudem nachweislich stimmungsaufhellend. Aber auch Katzen sind mit ihrer manchmal komischen und eigenwilligen Art eine unerschöpfliche Quelle der Lebensfreude und auch Beruhigung. Wer schon einmal ein schnurrendes Fellbündel gestreichelt hat, weiß wie wohltuend dies ist.
Doch um maßgeschneiderte Therapien für psychische Erkrankungen zu erstellen und diese von den gesetzlichen Krankenkassen anerkennen und letztendlich auch finanzieren zu lassen, braucht es den wissenschaftlichen Beweis. Genau den möchte man jetzt in der oberbergischen Gemeinde Marienheide erbringen. Die Klinik für seelische Gesundheit hat eine Studie zum Thema „tiergestützte Therapie“ initiiert.
Zum Einsatz kommen acht Working Kelpies, die mit ihrer menschenbezogenen und sensiblen Art besonders geeignet zu sein scheinen. Nach dem Kennenlernen von Hund und Patienten werden individuelle Therapieeinheiten ausgearbeitet.
Ziel ist, typische Symptome wie Antriebslosigkeit und Sinnlosigkeit zu überwinden und durch die emotionale Interaktion mit dem Hund endlose Gedankenschleifen zu durchbrechen. Bis zu den endgültigen Ergebnissen wird es zwar noch etwas dauern, doch die bisherigen Erfolge berechtigen durchaus zur Hoffnung. So konnten die eingesetzten Hunde schon einige Patienten aus ihrer Starre lösen.
Alleine in Deutschland sind geschätzte vier Millionen Menschen von einer Depression betroffen. Rund zehn Millionen erkranken zumindest einmal in ihrem Leben daran. Die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher liegen.
Sollte die Wirksamkeit der tiergestützten Therapie nachgewiesen werden, steht eine weitere Behandlungsmethode zur Verfügung, die langfristig den Einsatz von Medikamenten verringern und den Betroffenen zumindest einen Teil ihrer Lebensqualität zurückgeben kann.
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