Exoten boomen seit den 80er des letzten Jahrhunderts. Hunde, Katzen und Kleintiere reichten vielen nicht mehr aus. Es musste etwas Besonderes, Exotischeres her.
Was sind Exoten?
Exoten unterscheiden sich von anderen Haustieren darin, dass sie keine wirkliche Domestikation (=Haustierwerdung) durchlaufen haben. Das heißt, es fand bei ihnen keine über Jahrtausende andauernde Anpassung an den Menschen statt wie es beispielsweise bei Hunden und Katzen der Fall war. Das hat zur Folge, dass die exotischen Tiere noch sehr ursprüngliches und wildes Verhalten zeigen.
Exoten-Haltung
Für die Haltung von Exoten werden besondere Kenntnisse benötigt. Egal ob Reptilien, Amphibien, Spinnen oder exotisches Säugetier – kaum eines dieser Tiere kommt aus Mitteleuropa. Sie stammen ursprünglich aus Wüsten, Steppen oder tropischen Regenwäldern. Das macht ihre Haltung komplizierter, denn ihr Heim muss ihren natürlichen Bedürfnissen entsprechen. Lebensräume müssen nachgestellt werden, Temperaturen, Lichtverhältnisse und Wasserqualität müssen genausten angepasst und kontrolliert werden. Eine fehlerhafte Haltung rächt sich. Die Exoten bekommen gesundheitliche Probleme und können an den Folgen sogar sterben. Die besonderen Haltungsbedingungen spiegeln sich unter Umständen auch in den Unterhaltskosten wider. Wüstentiere benötigen Wärme- und Lichtquellen, die viel Strom verbrauchen. Einige Exoten fressen nur Lebendtiere und sollte das Tier einmal krank werden, ist häufig der Gang zu einem Spezialisten notwendig, denn die wenigsten Tierärzte haben tiefer gehendes Wissen zu exotischen Heimtieren.
Exoten kaufen
Bei der Anschaffung ist es wichtig, darauf zu achten, dass Nachzuchten und keine Wildfänge gekauft werden. Einige Tiere dürfen nur mit Papieren, z.B. CITES-Bescheinigung den Besitzer wechseln. Für manche Arten benötigt man eine spezielle Haltegenehmigung. Das betrifft Tiere, die in ihrer Ursprungsheimat stark gefährdet sind und Tiere, die eine Gefahr für Menschen darstellen können, z.B. Giftschlangen. Die Regelungen variieren von Bundesland zu Bundesland. Ein verantwortungsvoller zukünftiger Tierhalter informiert sich vor dem Kauf über vorhandene Bestimmungen. Ansprechpartner sind vor allem die Unteren Naturschutzbehörden.
Die beliebtesten Exoten
Viele Jahre waren die Bartagamen sehr beliebt, da sie als Anfängertiere empfohlen wurden und vergleichsweise einfach zu halten sind. Inzwischen sind sie kaum noch gefragt und sitzen zu Hauf in Reptilienstationen und Tierheimen. Bei den Schlangen gehören die Kornnattern zu den am häufigsten gehaltenen Tieren. Sie gehören zu den kleineren Schlangenarten, können aber dennoch bis zu 1,80m lang werden. Auch Vogelspinnen sind sehr beliebt. Es gibt sehr viele verschiedenen Arten, sowohl aggressive als auch ruhigere, die für Anfänger geeignet sind. Inzwischen werden auch immer mehr exotische Säugetiere nachgefragt. Stinktier, Igeltanrek oder Sugar Glider sind nur einige von ihnen.
Bedenklich
Gifttiere wie Skorpione und Schlangen werden im Internet frei verkauft. Jeder kann sich diese nach Hause bestellen. Die Haltung dieser Tiere ist aber in vielen Bundesländern verboten oder zumindest an Auflagen gebunden.