Zuletzt aktualisiert September 25th, 2023 9:41 PM
Jeder Aquarianer wird alles daran setzen, das Leben seiner Fische zu erhalten, auch wenn ein Krankheitsfall vorliegt. Doch im Extremfall möchte er den Bestand seines Beckens nicht gefährden.
Meistens sind es Fehler des Fischhalters, die zu einer Gefährdung des Fischbestandes führen können. Sollte jedoch mal eine schwerwiegende Krankheit auftreten, sollte man sich den Rat von einem guten Zoogeschäft einholen. Meistens sind die Fachhändler auch erfahrene Aquarianer und besitzen genügend Erfahrung, um mit Rat und Tat beiseite zu stehen. Hier wird dem Hilfesuchenden geholfen und er kann mit wirksamen, medizinischen Präparaten versorgt werden.
Meistens sind die Hauptverursacher für Fischkrankheiten im Aquarium Bakterien, Parasiten und Viren, wobei besonders geschwächte Fische von diesen befallen werden.
Sollte nun doch einmal eine Krankheit auftreten, dann bekommt man in einem Zoofachhandel wirksame medizinische Präparate. So sollte jeder Aquariumsbesitzer bei einem Verdacht hinsichtlich einer Fischkrankheit unbedingt einen erfahrenen Zoofachhändler aufsuchen.
Leider gibt es auch viele Fischkrankheiten, wo man keine Abhilfe schaffen kann. Darum ist es sehr wichtig, dass das Verhalten und Aussehen der Fische regelmäßig beobachtet werden. So treten viele Krankheiten erst auf, wenn die Fische bedingt durch einen Mangel an lebenswichtigen Nährstoffen geschwächt sind. Zu Mangelerscheinungen kann es durch eine unzureichende Ernährungsvielfalt kommen. Dass zeigt sich darin, dass die Haut verblasst und der Fisch einen schwachen Eindruck macht.
Werden die Fische mit nährstoffarmen Futter wie z.B. Tubifex ernährt, dann sollten unbedingt Vitaminpräparate ins Wasser gegeben werden.
Bakterien und Viren verursachen die schwersten Erkrankungen. Doch sind in jedem Becken Viren und Bakterien vorhanden, die gesunde Fische nicht infizieren. Erst, wenn die Widerstandskraft des Fisches durch mangelhafte Haltungsbedingungen geschwächt ist, besteht die Gefahr einer Ansteckung.
Es gibt Bakterien der Gattung Mycobacterium. Diese Bakterien sind für das Auftreten der Fischtuberkulose verantwortlich. Es können viele Symptome auftreten.
– das Tier verliert sehr schnell an Gewicht,
– auf der Haut zeigen sich entzündliche Stellen,
– die Farbe der Haut wird heller,
– die Augen werden zu Glotzaugen bis zu herausfallenden Augen
Feststellend kann man sagen, dass die Fischtuberkulose eine Schwächekrankheit ist. Sie lässt sich auch nur bedingt mit Medikamente bekämpfen.
Jeder Aquarienbesitzer sollte sehr darauf achten, dass optimale Haltungsbedingungen vorhanden sind. So können solche Erkrankungen und Epidemien vermieden werden.
Die Bakterien Pseudomonas fluorescens und Aeromonas punctata verursachen die Bauchwassersucht bei Fischen. Es handelt sich hierbei um eine gefürchtete Krankheit.
Symptome sind
– ein angeschwollener Körper (Ansammlung von einer eitrigen-wässrigen Flüssigkeit in Leibeshöhe)
– der Fisch bekommt Glotzaugen und es tritt eine Schuppensträube auf
Diese Krankheit ist sehr ansteckend, tritt jedoch selten im Aquarium auf. Sollte es aber doch einmal zu dieser Krankheit kommen, dann müssen die erkrankten Tiere aus dem Aquarium entfernt und getötet werden. Es gibt dafür keine wirksame Medikamente. Hier kann man nur durch eine abwechslungsreiche Ernährung vorbeugen.
Zwei verschiedene Mycobakterien erzeugen die Columnaris – Krankheit.
Hier zeigen sich
– am Körper des Tieres zunehmend grauweiße Flecken,
– im Bereich des Mauls sammelt sich ein flaumartiges Gebilde
Diese Krankheit wird auch Maulschimmel genannt. Es handelt sich um eine gefährlich Fischkrankheit und es kann dadurch der Fischbestand des Aquariums sehr gefährdet werden. Ein zu hoher Fischbestand und auch eine mangelhafte Durchlüftung kann zu dieser Krankheit führen.
Kommt es im Becken zu einer Ansammlung von verschiedenen Bakterien, dann kann die Bakterielle Flossenfäule auftreten. Hier zeigen sich folgende Symptome
– anfangs leichte Trübung der Flossenränder,
– nach einiger Zeit zerfransen die Flossen bis nur noch ein Flossenstummel übrig bleibt
Dazu kommt dann noch ein Pilzbefall und die Tiere haben dann nach überstandener Krankheit stark deformierte Flossen.
Kranke Tiere sollten unbedingt isoliert werden, damit eine Gefährdung der anderen Fische ausgeschlossen wird.
Sind geschädigte Hautstellen bei erkrankten und geschwächten Fischen vorhanden, dann kommt es dort schnell zur Besiedelung von Pilzen. Befällt der Pilz der Gattung Achyla oder Saprolegnia solch eine geschädigte Hautstelle, dann sammeln sich an den Flossen wattebauschähnliche Pilzfäden.
Kommt es zu einem starken Pilzbefall, dann führt das zu einem Zerfall der Flossen. Die Zoohandlung bietet Bäder an, mit denen man die Pilze abtöten kann. Doch in erster Linie ist es wichtig, dass die vorangegangene Erkrankung oder Verletzung behandelt wird. Dadurch vermeidet man Neuinfektionen.
Würmer sind die häufigsten Parasiten. Diese gelangen über das Lebendfutter ins Aquarium. Hierbei werden die Kiemen der Fische befallen, was zur Atemnot führt. Verantwortlich für diese Kiemenwurmkrankheit ist der Saugwurm der Gattung Dactylogyrus. Den Befall kann man jedoch mit dem bloßem Auge nicht erkennen.
Es kommt zu einer Rötung der Kiemen und die Kiemen verschleimen nach einiger Zeit. Ist ein sehr starker Befall vorhanden, dann magern die Fische ab. Auch wird das Kiemenephitel sehr stark geschädigt, so dass die Tiere an den Erstickungstod sterben können.
Dann gibt es noch andere Saugwürmer, die sich besonders auf der Haut des Fisches ansiedeln. Es kommt bei einem starken Befall zu geröteten und entzündeten Stellen auf der Haut. Auch trübt sich die Haut ein.
Dagegen Blut-, Faden- und Bandwürmer werden erst bemerkt, wenn diese in den Ausscheidungen sichtbar werden. Leider gibt es keine Möglichkeit, diese Parasiten im Körper des Fisches abzutöten, Es stirbt dann auch der Fisch bei der Abtötung.
Weiterhin zählen zu den Parasiten die Parasitischen Krebse wie Kiemenkrebse, Karpfenläuse und Wasserasseln. Diese saugen in unseren Breiten das Blut der großen Fische. Parasiten werden gut erkannt und können auch mit einigen Präparaten abgetötet werden.
Mit bloßem Auge erkannt man auch gut den Ruderfußkrebs Lernaea. Diese sitzen besonders in der Haut, aber meistens ragen noch die Eiersäcke aus dem Körper heraus. Die Krankheit verläuft auch nicht tödlich, doch können Abmagerung und Blutarmut die Folge sein.
Auch hier sollte wieder der Zoofachhändler zu Rate gezogen werden, um die Anwendung verschiedener Bäder zur Abtötung vorzunehmen.
Dazu zählt das Geißeltierchen Costia necatrix, das Panzergeißeltierchen Oodinium pillularis und das Wimperntierchen Chilodonella cyprini und das Wimperntierchen Ichthyophthirius multifiliis.
– Geißeltierchen Costia necatrix, der Befall verursacht auf der Körperoberfläche einen bläulich, schleierartigen Belag. Gelegentlich treten gerötete Stellen auf, die Fische scheuern sich, verlieren an Gewicht und haben ein passives Verhalten. Jungfische und kleinere Fische können daran sterben. Gegenmittel gibt es in der Zoofachhandlung.
– Panzergeißeltierchen Oodinium pillularis, dieser Parasit ruft bei Befall beim Fisch auf dem Körper einen entzündlichen grauen bis bläulichen Überzug hervor. Die Tiere scheuern sich und weisen sehr schnell einen Gewichtsverlust auf. Kommt es zu einem sehr starken Befall der Haut und Kiemen, dann kann es zum Erstickungstod kommen. Auch ist diese Krankheit sehr ansteckend. Doch der Zoohandel hat wirksame Präparate im Angebot.
– Wimperntierchen Chilodonella cyprini, dieser Parasit verursacht auf den befallenen Körper eine graue bis bläuliche Trübung. Auch hier scheuern sich die Fische und es kann sich die Haut sogar in ganzen Streifen ablösen. Das Tier wird immer mehr apathisch und wenn eine sehr starke Schädigung vorliegt, tritt meistens der Tod ein.
– Wimperntierchen Ichthyophtirius multifiliis, hier wird die Pünktchenkrankheit hervor gerufen. Dabei ist der Körper des Fisches von weißen Knötchen überzogen. Auch hier zeigt sich wieder das Verhalten, dass sich die Tiere scheuern und Flossenklemmen. Haben Tiere diese Krankheit überlebt, dann ist eine Immunität für eine weitere Erkrankung vorhanden. Doch die Übertragung von Parasiten auf andere Tiere ist gegeben. Auch hier gibt es wirksame Medikamente im Zoofachhandel.
Verhalten sich die Fische im Aquarium plötzlich abnorm anders, das heißt wenn sie taumeln oder im Becken umher schießen, dann kann davon ausgegangen werden, dass eine Vergiftung der Grund ist. Eine Rettung für die Tiere besteht dann nur darin, dass die Tiere aus dem Becken genommen und in ein Ersatzbecken gesetzt werden. Das Wasser muss dann ausgewechselt werden. Doch was kann der Grund für eine Vergiftung sein ? Das können Metalle, Laugen oder Säuren sein, die Laugen- oder Säureverätzungen hervorrufen. Durch Schwermetallionen (Blei, Eisen und Kupfer) kommt es zur Zerstörung des Kiemenepithels. Dadurch kommt es zuerst zu Atemnot und später zum Atemstillstand.
Es sollte unbedingt darauf geachtet werden. dass keine Metallteile mit dem Wasser in Berührung kommen. Doch nicht nur Metall, sondern auch Kunststoffe mindern stark die Wasserqualität. Wenn überhaupt, darf nur Hart-PVC verwendet werden. Doch muss dieses vor den Einsatz mit 20-prozentiger Essigsäure abgewaschen werden. Man entfernt dadurch die giftige Außenschicht.
Es gibt auch Nitritvergiftungen, die besonders bei neu eingerichteten Aquarien auftreten, da der Filter noch nicht korrekt eingefahren ist. Die ersten Anzeichen für solch eine Vergiftung sind eine beschleunigte Atemfrequenz und dauerndes Luftschnappen. Die Tiere hängen dann meistens an der Wasseroberfläche. Sollte das einmal eintreten, müssen sofort Sauerstofftabletten ins Wasser gegeben werden. Nur dadurch sind die Tiere zu retten. Durch ein regelmäßiges Wechseln des Wassers kann man diese Probleme vermeiden.
Gefährlich sind für Fische auch Tabakrauch, Putzmittel, Haar- oder Insektenspray. Darum muss das Becken eine gute Abdeckung haben. Auch wenn der wöchentliche Wochenputz stattfindet, muss darauf geachtet werden, dass kein Putzmittel ins Becken gelangt.
Bei vielen Fischkrankheiten gibt es keine Heilung. Dann bleibt nur der Weg, dass die erkrankten Fische getötet werden. Nur dadurch können die anderen Mitbewohner des Aquariums gerettet werden.
Doch die Tiere einfach in der Toilette runter zu spülen, ist nicht der richtige Weg. Man verschlimmert und verlängert damit die Leidenszeit der Tiere.
Der Gedanke, Tiere zu töten, wirkt abschreckend. Doch mitunter gibt es keine andere Möglichkeit, wenn sich die Krankheit nicht auf die anderen Tiere übertragen soll.
Darum sollte jeder Aquarienbesitzer dafür sorgen und achten, dass sine Fische optimale Lebensbedingungen haben. Auch die Anschaffung einer Fischapotheke ist ratsam. Doch hier muss sehr genau auf das Verfallsdatum geachtet werden. Verdorbene Medikamente können schwereVergiftungen hervorrufen.