Zuletzt aktualisiert September 25th, 2023 9:41 PM
Die zierlichen und wendigen Affenpinscher dienten ursprünglich der Jagd auf Ratten und andere Nager. Zusammen mit dem Zwergschnauzer galt er im 19. Jahrhundert noch als Zwergpinscher, bis beide Rassen züchterisch getrennt wurden.
Früher soll vermutet worden sein, dass diese Hunde einer Kreuzung zwischen Affen und Pinschern entstanden. So entstand ihr Name. Später lag dann die Vermutung, dass Pinscher und ein mopsähnlicher Hund in ihm steckt, näher.
Hunde auf alten Gemälden von Lukas Cranach, Albrecht Dürer und Jan van Eyk eine verblüffende Ähnlichkeit mit der heutigen Rasse. 1876 beschrieb der Zoologe Leopold Fitzinger den Affenpinscher in seinem Werk „Der Hund und seine Racen“. 19 Jahre später wurde der „Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 e.V.“ vom Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. als Zuchtverband anerkannt. Er ist auch für die Festlegung des FCI-Standards beim Affenpinscher verantwortlich, da Deutschland als Ursprungsland der Rasse gilt. 1905 soll Strebel noch einen seidenhaarigen Affenpinscher erwähnt haben, doch dieser ist ausgestorben.
Heute wird weltweit nach den Rassestandards FCI, KC, AKC gezüchtet, die leicht voneinander abweichen. Der Affenpinscher ist zwar keine vom Aussterben bedrohte Rasse. Dennoch sind die Zuchtzahlen nicht sehr hoch. Denn auch die Würfe sind bei diesem kleinen Hund alles andere als groß. Selten bringt die Hündin mehr als zwei Welpen zur Welt.
Laut FCI-Rassestandard 186 zählt der Affenpinscher zur Sektion 1 „Pinscher und Schnauzer“ innerhalb von Gruppe 2.
Hündinnen und Rüden sind etwa gleich groß. Die Widerristhöhe beträgt zwischen 25 bis 30 Zentimeter. Das Idealgewicht liegt bei vier bis sechs Kilogramm. Damit ist der Affenpinscher der kleinste Vertreter aus der Familie der Pinscher und Schnauzer. Sein volkstümlicher Name beschreibt sehr treffend das Gesicht mit den dunklen, runden Augen, das dem eines Äffchens ähnelt. Tatsächlich tragen manche Vertreter der Krallenaffen sogar einen ähnlichen Schnauzbart.
Affenpinscher sind leicht mit Griffons zu verwechseln und sind vermutlich eng mit dem Belgischen Griffon verwandt. Im Gegensatz zu diesen Hunden ist der Fang beim Affenpinscher jedoch nie nach oben gebogen und die Schnauze läuft relativ spitz zu. Auch besitzt der Affenpinscher kein Scherengebiss, wie es bei anderen Pinschern und Schnauzern der Fall ist. Stattdessen hat er einen leichten Vorbiss. Die Zähne sollten bei geschlossener Schnauze jedoch nicht sichtbar sein. Der kugelförmige Kopf des Affenpinschers trug ihm den Kosenamen Löwenköpfchen ein. Das Fell ist rauhaarig und bildet um den Kopf einen Haarkranz.
Obwohl früher eine Vielzahl an Farbvarianten von Gelb über rötlich Grau bis hin zu Blaugrau und Schwarz existierte, erlaubte der offizielle Rassestandard nur braune und graue Nuancen als Abweichung zum standardmäßigen Schwarz. Seit April 2000 ist das einzige Zuchtziel bei der Fellfarbe Schwarz mit schwarzer Unterwolle. Nachdem 1998 in Deutschland ein Kupierverbot erlassen wurde, kann der Affenpinscher fröhlich mit seiner unbeschnittenen Rute wedeln.
Alfred Brehm widmete dem Affenpinscher ein eigenes Kapitel in seinem 1890 erschienenen „Tierleben“. Er lobte das freundliche Wesen dieser Hunderasse mit folgenden Worten: „Der Hund muss als einer der Besten angesehen werden… dem Menschen im höchsten Grade zugetan, schmeichelnd und liebkosend gegen seine Freunde“. Diese Liebenswürdigkeit und sein verspieltes Wesen machen den Affenpinscher zu einem idealen Familienhund.
Auf den ersten Blick verlieben sich wenige in den kleinen drahthaarigen Kerl. Auch der Name trägt wenig zu seiner Beliebtheit bei. Doch diese Hunde sind gegenüber ihren Menschen liebenswert und anhänglich. Doch sind es Käuze mit Persönlichkeit und eigenem Kopf.
Die meisten von ihnen sind sehr wachsam und bellen viel. Fremde mögen sie weniger und sind ihnen gegenüber abweisend. Davon abgesehen, sind es handliche Hunde, die sich auch für die Wohnungshaltung eignen.
Auch im Umgang mit anderen Hunden gibt es normalerweise keine Probleme. Das muntere Kerlchen gilt als anhänglich, treu, wachsam und intelligent. Der Affenpinscher hat mehr Ausdauer wie manch einer vermutet. So läuft er lange Wanderungen mit, spielt aber genauso gern stundenlang im Park mit seinen Artgenossen.
Affenpinscher sind pflegeleicht und wenig anfällig für Krankheiten. Das Fell sollte regelmäßig gebürstet und bei Bedarf auch getrimmt werden. Es hat sich eingebürgert, dass das Kopfhaar lediglich gebürstet, der Rest des Körpers getrimmt wird.
Es sind keine rassetypischen Krankheiten bekannt, jedoch kommt es in seltenen Fällen zu einer Patellaluxation, bei der die Kniescheibe herausspringt. Affenpinscher erreichen mit etwa 15 Jahren ein hohes Alter.