Die Vorfahren der Afghanen waren afghanische Hetzhunde. Es gab zwei verschiedene Typen dieser Hunde. Im Gebirge fand man kräftige Hunde mit viel Fell. In den Wüsten Südwestens waren sie schlanker, hochbeiniger und weniger stark behaart.
Viel Ähnlichkeit hat der heutige Afghanische Windhund allerdings nicht mehr mit seinen Vorgängern. Eines hatten beide Schläge damals gemeinsam: die Jagdpassion. Die Hunde jagten alles, was ihnen in die Quere kam – egal, ob kleiner Hase oder große Gazelle. Mal allein, mal in der Meute, aber immer selbstständig.
Offiziere brachten die Hunde mit nach Großbritannien, dem offiziellen Ursprungsland der Afghanen. Nach dem 1. Weltkrieg wurden die Hunde immer beliebter und man bemühte sich um eine geregelte Zucht. Zunächst wurden beide Schläge getrennt voneinander gezüchtet. Den schlanken Wüstentyp nannte man Bell-Murray, den aus dem Gebirge Ghazni.
Schon damals wurde Hundeschauen ausgerichtet, auf denen die Afghanen die großen Stars waren. Sie waren vor allem wegen ihres langen Fells beliebt, sodass der spärlich behaartere Wüstenafghane unterging bzw. im Gebirgstypen aufging.
Irgendwann zwischen 1920 und 1930 kamen die ersten Afghanen nach Deutschland.
Aussehen des Afghanen
Die Rüden sind zwar manchmal schwerer als die Hündinnen, doch diese sind teilweise hochbeiniger und überragen die Rüden. Knapp 80 cm Schulterhöhe kann diese Rasse mitbringen.
Das Fell ist lang und laut Rassestandard sind alle Farben zulässig. Am häufigsten ist Gelb mit dunkler Maske. Charakteristisch ist auch sein schwebender Gang.
Charakter und Verhalten der Afghanen
Afghanen sind Sichtjäger und sind auch heute noch sehr unabhängig. Doch sie sind auch liebevolle Familienhunde, wenn auch selten aufmerksamkeitsheischend. Sie brauchen viel Bewegung und die Möglichkeit zu sprinten. Ohne Leine kann man sie selten laufen lassen, denn sobald sie eine Bewegung am Horizont registrieren, sind sie auf und davon. Damit sie dennoch genug Auslauf bekommen, braucht es einen gut eingezäunten Garten oder nette Bekannte mit Pferdekoppel oder Firmengelände.
Im Haus sind sie dagegen sehr ruhig und fast mit Katzen zu vergleichen. Wenn man es ihnen gestattet, liegen sie mit Vorliebe auf dem Sofa.
Windhunderennen und Coursing sind naheliegende Möglichkeiten, diese Hunde zu beschäftigen. Doch auch im Hundesport machen sie eine gute Figur und finden durchaus Spaß daran.
Afghane – Pflege und Krankheiten
Das Fell der Afghanen kann störrisch sein. Dass das Fell von Ausstellungshunden so gepflegt aussieht, liegt am häufigen Baden und am seltenen Kämmen. Wird zu viel und grob gebürstet, wird dabei viel Haar ausgerissen.
Bei einem Afghanen, der nicht ausgestellt wird, stört es nicht, wenn er weniger Fell hat, denn zugleich reduziert sich die Filzbildung. Nach jedem Aufenthalt im Freien, müssen Blätter, Zweige und Schmutz entfernt werden und Zottel mit den Fingern gelöst werden. Außerdem macht es Sinn, einige Stellen, die stark verfilzen, zu kürzen. Viele Halter setzen ihren Hunden außerdem zur Fütterung Hauben auf, damit Fell und Ohren nicht im Futter hängen.
Außer der Degenerativen Myelopathie (Afghanen-Myelopathie), einer neurologischen Krankheit, die zur Lähmung führen kann, gibt es beim Afghanen kaum Krankheiten.