Der Name des Airdale Terriers weist auf die Region in der britischen Grafschaft Yorkshire hin, aus der diese Hunde ursprünglich kamen. Im Flusstal des Aire kreuzte man Mitte des 19. Jahrhunderts scharfe Terrier mit Otterhunden. Einige weitere Hunderassen wurden eingekreuzt. Mit dabei sollen der Gordon Setter und auch schottische Schäferhunde gewesen sein. Nachdem die neue Rasse 1875 unter der Bezeichnung Bingley- oder Waterside-Terrier erstmals auf Zuchtschauen präsentiert wurde, setzte sich ab 1880 der heutige Name durch.
Sechs Jahre später erkannte der englische Kennel Club den Airdale Terrier offiziell als eigene Rasse an. Eingesetzt wurde er bei der Otterjagd, zum Apportieren von Wasservögeln, zur Hütearbeit und leider auch bei den in England damals eigentlich schon verbotenen Hundekämpfen. Seltsamerweise war dieser recht raue und struppige Vierbeiner um 1900 bei den Damen der feinen Londoner Gesellschaft als treuer Begleiter sehr beliebt. Etwa zeitgleich entdeckte das deutsche Militär den Airdale als Heereshund. Als Melde- und Sanitätshund während der Weltkriege wurde diese Hunderasse weltweit berühmt. Später dienten diese Terrier als Spürhund bei Polizei, Zoll und Grenzschutz.
Der Airdale Terrier trägt den FCI-Standard Nr. 7 und gehört damit zur Sektion 1 „Hochläufige Terrier“ der Gruppe 3.
Aussehen des Airedale Terriers
Der Airdale wurde wegen seiner imposanten Erscheinung auch als König der Terrier bezeichnet. Mit einer Widerristhöhe von 56 bis 61 cm macht der recht muskulöse Hund diesem Namen alle Ehre. Hündinnen können minimal kleiner sein als die Rüden. Das Idealgewicht liegt zwischen 22 und 30 Kilogramm. Das enganliegende Fell fühlt sich hart an. Nach heutigem Rassestandard sollte es nicht so lang sein, dass es struppig wirkt. Die drahtigen Haare sind leicht gewellt, aber nicht lockig. Die dichte Unterwolle ist kürzer und weicher. Vorgeschriebene Fellfarbe ist Lohbraun mit schwarzem oder grauem Sattel.
Charakter und Verhalten der Airedale Terrier
Ein Airdale Terrier ist eigentlich immer in erwartungsvoller Anspannung oder auf dem Sprung. Diese belastbaren Hunde waren von Anfang an echte Arbeitstiere und wurden wegen ihrer Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit in Großbritannien früher „Working Dogs“ genannt. Airedale Terrier lernen schnell und gerne. Sie sind anpassungsfähig und haben ein ausgeglichenes Temperament.
Diese Hunde sind zwar ausgesprochen friedfertig, jedoch auch mutig. Sie würden jederzeit unerschrocken „ihre“ Menschen beschützen, wenn es nötig wäre. Ihre Anhänglichkeit und ihr freundliches Wesen machen sie zu idealen Hunden für Familien mit Kindern. Sie lassen sich problemlos in der Wohnung halten, benötigen aber viel Auslauf.
Ein Airdale will beschäftigt und gefordert werden, sonst langweilt er sich und zeigt dabei gern leicht stures Verhalten.
Er wird nie irgendwelche sinnlosen Befehle befolgen. Dieser Hund kennt keine Unterwürfigkeit und sollte partnerschaftlich behandelt werden. Deshalb muss die Erziehung vom Welpenalter an konsequent und liebevoll den angeborenen Jagd- und Schutztrieb in Grenzen halten. Die lebhaften Tiere vertragen sich in der Regel problemlos mit Artgenossen und sind für alle Hundesportarten zu haben.
Pflege und Krankheiten des Airedale Terriers
Der robuste Airdale Terrier strotzt normalerweise vor Kraft und Gesundheit. Zudem ist er sehr pflegeleicht. Das Fell sollte regelmäßig getrimmt werden und zwischen den Trimmterminen gebürstet werden, denn dann haaren diese Hunde kaum bis gar nicht.
Diese Hunde sind tapfer und ertragen Schmerzen oder Verletzungen mit stoischer Ruhe, sodass diese nicht selten sehr spät bemerkt werden und es dann für eine Behandlung zu spät zu spät sein kann. Mit den Schäferhunden teilt die Rasse die Neigung zur Hüftgelenksdysplasie und Ellenbogendysplasie, wenn auch nicht ganz so extrem wie diese. Ebenso erblich bedingt ist die Neigung für progressive Retinaatrophie, einer Netzhauterkrankungen. Sowohl HD und ED als auch PRA gelten bei den Zuchtverbänden als Pflichtuntersuchung für eine Zuchtzulassung.
Dermatitis und Magendrehung wird gelegentlich im Zusammenhang mit dem Airedale Terrier genannt. Hautprobleme werden möglicherweise eher durch zu seltenes Trimmen und wenig hochwertiges Futter verursacht. Aufgrund des recht tiefen Brustkorbs ist die Gefahr einer Magendrehung beim Airedale Terriers, genauso wie bei ähnlich gebauten Hunderassen, erhöht.