Zuletzt aktualisiert September 25th, 2023 9:41 PM
Der Dackel und seine Unterrassen
Dackel – auch Teckel genannt – wurden ursprünglich für die Jagd auf Füchse und Dachse gezüchtet. Daher stammt auch der frühere Name Dachshund, der seit Ende des 17. Jahrhunderts überliefert ist. Als Ahnen gelten Bracken und Biberhunde. Durch Kreuzungen mit Spaniel, Wachtelhund, Pinscher und Terrier entstanden im Laufe der Zeit die heutigen Unterrassen.
Es gibt drei Varietäten, die offiziell als Dachshund, Zwerg-Dachshund und Kaninchen-Dachshund bezeichnet werden. Nach der Art ihres Fells unterteilt man sie in Rauhaardackel, Kurz- und Langhaardackel. Die letztgenannte Variante galt bis 1970 als beliebteste Dackelrasse in Deutschland. 1888 gründete sich der erste Klub für Langhaarteckel zeitgleich mit dem deutschen Dackelverein.
Aussehen
Dackel sind klein und muskulös. Ihr langgestreckter Rumpf mit relativ geringem Brustumfang wurde im Laufe einer gezielten Selektion ebenso perfekt für die Jagd im Fuchs- oder Dachsbau angepasst, wie die kurzen Beine. Die maximale Körperhöhe von einem Dackel beträgt ca. 38 Zentimeter. Je nach Größe variieren Brustumfang und Normalgewicht. Dackelrüden bringen durchschnittlich 7 kg auf die Waage, Hündinnen etwa 6,5 kg. Zwergteckel haben einen Brustumfang von 30-35 cm und wiegen zwischen 3,5 und 4 kg.
Noch kleiner und leichter sind Kaninchenteckel mit einem BU von weniger als 30 cm bei einem Körpergewicht um die 3 kg. Der Kopf vom Dackel ist aufrecht, klein und ziemlich kompakt, was die Stöberarbeit bei der Jagd erleichtert. Alle Teckel besitzen abgerundete Hängeohren. Je nach Unterrasse variieren Fellart und Farben.
Laut Rassestandard ist dunkles Hirschrot mit schwarzen Haarspitzen (Stichelung) ideal, ebenso Schwarz mit rotbraunen „Abzeichen“ an Kopf, Brust, Läufen und Pfoten. Erlaubt sind auch schokoladenbraun sowie ein weißer Bruststern. Zudem gibt es getigerte und gestromte Farbvarianten, das heißt dunkle Flecken oder Streifen auf hellerem Fell.
Kurzhaardackel tragen ein dichtes, kurzes und anliegendes Haarkleid. Die häufigste Fellfarbe ist Rot, gefolgt von Schwarzrot. Bei der Grundfarbe Schwarz sollte der Hund standardgemäß rotbraune Flecken über den Augen und an der Brust vorweisen. Läufe, Pfoten und Unterseite der Rute sind ebenfalls rotbraun, Nase, Augen und Krallen dagegen dunkelgefärbt.
Rauhaardackel besitzen längere Haare als Kurzhaardackel, einen Bart und üppige Augenbrauen. Das Fell ist fest (harsch) und enganliegend mit dichtem Wollhaar. Die häufigsten Farben sind Schwarzrot und Dürrlaubfarben (Fachbegriff für weizenfarbig).
Langhaardackel haben langes, glattes Haar. Das Fell ist glänzend und seidig. Dementsprechend beliebt war ihr edle Erscheinung an deutschen Königshöfen. Bei den Farben herrschen reines Rot, Rot mit schwarzem Deckhaar und Schwarzrot vor.
Charakter
So klein Dackel sein mögen, so selbstbewusst treten sie auf. Schließlich waren und sind Mut und Beharrlichkeit unverzichtbare Eigenschaften bei der Jagd auf ein so wehrhaftes und kräftiges Tier wie den Dachs. Auch heute noch dient der Teckel als sogenannter Jagdgebrauchshund zum Aufstöbern von krankem, angeschossenem und erlegtem Wild.
Laut Statistik gibt es in Deutschland über eine Viertelmillion Dackel. Die wenigsten Dackel werden als Gebrauchs- oder Begleithund gehalten. Denn die Mehrzahl der Dackel genießt Familienanschluss. Das charmante und freundliche Wesen dieser treuen Vierbeiner hat sehr zu ihrer Beliebtheit beigetragen. Dackel sind pfiffig, schlau, besitzen aber durchaus ihren eigenen Kopf.
Manchmal schalten sie auf stur und möchten ihren Willen gegen den von Herrchen und Frauchen durchsetzen. Das erfordert eine liebevolle, aber sehr konsequente Erziehung, mit der man im Welpenalter so früh wie möglich beginnen muss. Die sprichwörtliche Tapferkeit des Dackels kann zu Konfrontationen im Umgang mit anderen Hunden führen. Denn ein Teckel zeigt vor größeren Artgenossen ebenso wenig Respekt wie vor Dachs und Fuchs.
Pflege und Krankheiten
Leider scheint die Rasse in den vergangenen Jahren aus der Mode gekommen zu sein. So verzeichnet der Verband für das Deutsche Hundewesen VDH seit 1998 einen starken Rückgang der Welpenzahlen. Was schade ist, denn Dackel sind als echte „Naturburschen“ relativ anspruchslos in der Haltung. Dabei ist der stämmige Rauhaardackel natürlich pflegeleichter als ein Langhaardackel und noch robuster als der Kurzhaarteckel.
Die verkürzten Beine sind eine Störung des Knorpelwachstums (Chondrodysplasie) infolge der Zucht. Im Zusammenhang mit der extrem langen Wirbelsäule kann das zu einer Art Bandscheibenvorfall führen. Dabei werden die Nerven der Wirbelsäule abgeklemmt, was meist zur Lähmung der Hinterbeine führt.
Um dieser gefürchteten Dackellähme vorzubeugen, muss man seinen Hund unbedingt vor Übergewicht schützen und ihm ausreichend Bewegung verschaffen. Ist die Krankheit erst diagnostiziert, gibt es leider keine Heilung. Lediglich eine Linderung der Beschwerden ist durch chirurgische Eingriffe, Medikamente und/oder Physiotherapie möglich.
Rauhaardackel entstanden durch Kreuzung von Kurzhaarteckel mit Zwergschnauzer und Terrier, was sie weniger anfällig für die Dackellähme macht. Alles in Allem ist der Dackel ein sehr beliebter Rassehund.