Zuletzt aktualisiert Dezember 1st, 2022 12:31 AM
Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts (etwa 1864) kaufte sich der schottische Lord Tweedmouth einen gelben Labrador. Er kreuzte ihn mit dem Tweed Water Spaniel, einer inzwischen ausgestorbenen Rasse und mit Irish Settern. So entstand ein goldener Hund mit langem Fell, dem Urvater der heuteigen Golden Retriever.
Seit 1903 ist der goldene Retriever vom Kennel-Club Großbritanniens als Rasse anerkannt.
Eingesetzt wurde der Golden Retriever für die Jagd und apportierte dabei auf Kommando geschossenes Federwild oder Hasen. Charakteristisch ist das „weiche Maul“ mit dem der Hund, die Beute unversehrt zum Jagdführer brachte.
Lang, gewellt und golden ist sein Fell, doch innerhalb dieser goldenen Farbe gibt es viele Variationen. Einige sind hell, fast schon weiß, bei anderen kommt das Erbe des Irish Setters durch und sie haben einen deutlichen Rotstich. Das Fell ist seidig mit wasserfester Unterwolle.
Die Hündinnen werden bis zu 56 cm hoch, die Rüden mit bis zu 61 cm etwas größer. Das Gewicht liegt 25 und 35 kg.
Golden Retriever gelten als unkomplizierte Familien- und Anfängerhunde. Sie sind leicht erziehbar und eignen sich für nahezu alle Beschäftigungsformen. Man findet sie in der Apportierarbeit, im Turnierhundesport, im Rettungsdienst, beim Agility genauso wie im Therapiehundebereich. Aufgrund ihres ursprünglichen Einsatzbereichs zeigen sie sich beim Fährten und Dummytraining besonders talentiert.
Als Modehund wurde er über lange Zeit mit zu großem Augenmerk auf das Aussehen gezüchtet. Das führte dazu, dass es heute Golden Retriever mit charakterlichen Schwächen gibt. Ängstlichkeit und Aggressionsverhalten ist inzwischen keine Seltenheit mehr. Umso wichtiger sind die überlegte Wahl des Züchters und das Kennenlernen von Mutter und Vater.
Unterschiede gibt es auch in den Linien. Noch heute wird zwischen Show- und Arbeitslinie getrennt. Für Anfänger und Familien sind die schwereren Hunde aus der Showlinie besser geeignet. Doch auch Hunde aus Showlinien benötigen Beschäftigung.
Die meisten Rassevertreter lieben Wasser und können nur schwer an Pfützen vorbei gehen. Der Jagdtrieb hält sich bei ihnen in Grenzen, doch finden sie Mäuselöcher recht interessant und verfolgen auch Wild, wenn man sie lässt.
Das Fell der Golden Retriever ist trotz der Länge pflegeleicht. Regelmäßiges Bürsten muss dennoch sein, damit es gerade am Bauch nicht verfilzt.
Vor allem die Hüftgelenksdysplasie (HD) kommt beim Golden Retriever gehäuft vor, während die Ellenbogendysplasie (ED) eher beim Labrador auftritt. Außerdem leiden einige Hunde dieser Rasse an einer Form der Epilepsie mit Anfällen vorwiegend im Ruhezustand.
Untersuchungen der Universität Gießen konnten eine Neigung zur Aortenstenose feststellen, bei der es im Bereich der linken Hauptkammer des Herzens zu Störungen der Blutausströmung kommt. Viele Goldies bekommen dazu im Alter Krebs.