Zuletzt aktualisiert September 25th, 2023 9:41 PM
Laut FCI-Rassestandard zählt der Siberian Husky zu den Nordischen Schlittenhunden entsprechend Sektion 1 der Gruppe 5. Zu dieser Gruppe gehören Hunde vom Urtyp, die noch große Ähnlichkeit mit dem Grauwolf aufweisen. Vorfahren der Huskies waren sibirische Polarhunde, die seit langem von den Nomadenvölkern zum Ziehen der Schlitten eingesetzt wurden. Um 1910 begann der Norweger Leonard Seppala in Alaska mit der gezielten Zucht.
Der Alaskan Husky wird seit Beginn des 20. Jahrhunderts in Nordamerika und Kanada gezielt für den Schlittenhundesport gezüchtet. Man verpaarte Siberian Huskies mit wolfsähnlichen „Indianerhunden“ und erhöhte die Laufgeschwindigkeit durch Einkreuzung von Jagd- und Windhunden. Vom kynologischen Dachverband „Fédération Cynologique Internationale“ ist er nicht als eigene Rasse anerkannt.
Aussehen
Siberian Huskies sind relativ zierlich. Die Widerristhöhe liegt beim Rüden zwischen 53 und 60 Zentimeter. Das Gewicht sollte maximal 28 Kilogramm betragen. Hündinnen sind durchschnittlich vier Zentimeter kleiner und fünf Kilo leichter. Das Fell des Husky ist optimal an seine polare Heimat angepasst mit einer dichten Unterwolle aus feinen Haaren und wasserabweisendem Deckhaar. Farben variieren von Weiß bis Rot und Grau bis Schwarz. Wie Brust und Bauch, so ist auch die Unterwolle meist weiß.
Bei Eiseskälte rollen sich Huskies zusammen und bedecken die Nase mit der buschigen Rute. Die spitzen, hochstehenden Ohren sind dick und gut behaart zum Schutz vor Kälte. Das Fell am Kopf kann eine auffällige Zeichnung (Maske) besitzen. Die Augen sind nicht immer blau. Es gibt braune und bernsteinfarbene Varianten. „Odd-eyed“ beschreibt Hunde mit einem blauen und einem braunen Auge.
Charakter und Verhalten
Huskies sind typische Rudeltiere mit ausgeprägtem Sozialverhalten, was den Umgang mit Artgenossen unproblematisch gestaltet. Wie Wölfe kommunizieren sie untereinander durch gemeinschaftliches Heulen. Menschen werden als Rudelführer akzeptiert. Die Prägung auf eine bestimmte Person ist jedoch weniger stark als bei anderen Hunderassen. Die selbständigen Huskies haben ihren eigenen Willen. Ihre Erziehung erfordert Geduld und Konsequenz. Sie sollte im frühen Welpenalter beginnen. Huskies mögen Aufgaben, die ihre Neugier und ihren Erkundungsdrang befriedigen.
Als Lawinenhunde und bei Schlittenhunderennen sind sie in ihrem ureigenen Element. Ihr exzellenter Orientierungssinn macht sie zu guten Begleitern für Blinde und behinderte Menschen. Dagegen wären sie als Schutz- und Wachhunde fehl am Platz. Ein Husky würde auch ungebetene Besucher freundlich begrüßen, da er kaum Aggressionen kennt. Diese Liebenswürdigkeit macht ihn zum idealen Familienhund. Kinder betrachtet er als Rudelmitglieder. Ziehen doch die Inuit seit Jahrhunderten die Welpen ihrer Polarhunde gemeinsam mit dem eigenen Nachwuchs groß. Auch andere Haustiere werden meist problemlos akzeptiert.
Wer einen Husky ins Haus holt, muss unbedingt seinen starken Bewegungsdrang erfüllen. Schließlich wurden diese Schlittenhunde zum ausdauernden Laufen gezüchtet. Sie brauchen täglich viel Auslauf. Hundesport ist empfehlenswert vor allem für allein gehaltene Tiere. Einzelhaltung ist möglich, erfordert aber viel Zuwendung, damit der Hund nicht vereinsamt.
Pflege und Krankheiten
Entsprechend ihrem Naturell sind Huskies besonders gerne bei Schnee und Eis unterwegs. Streusalz und Splitt tun Hundepfoten nicht gut. Deshalb sollte man sie nach dem Spaziergang mit lauwarmem Wasser waschen und abtrocknen, um Entzündungen zu vermeiden. Wunde Stellen kann man mit Heilsalbe einschmieren. Vorbeugend empfiehlt es sich, die Pfoten mit Vaseline oder einer Creme auf Hirschtalg-Basis einzufetten. Es gibt spezielle Pfotenschutzsalben. Produkte mit Teebaumöl sind dagegen für Hunde unverträglich! Huskies neigen zur Zahnsteinbildung. Daher sollten die Zähne regelmäßig kontrolliert und Beläge durch den Tierarzt entfernt werden.
Das Kauen von Knochen reduziert die Zahnsteinbildung. Leichte Beläge lassen sich mit entsprechenden Zahnpasten oder Schlämmkreide entfernen. So robust der Siberian Husky auch ist, für zwei Krankheiten ist diese Rasse prädestiniert. Die analoge Dermatose ist auf Zinkmangel zurückzuführen. Diese Erkrankung der Haut tritt in Schüben auf. Sie führt zu wunden Stellen und Haarverlust vor allem an Augenrändern, Nasenrücken und Lefzen. Zinksalbe kann helfen. Stress verschlimmert die Beschwerden.
Da die Anlage wahrscheinlich genetisch bedingt ist, sollte man vom Welpenalter an beim Füttern auf ausreichende Zinkzufuhr achten. Auch die von Willebrand-Krankheit tritt häufig beim Siberian Husky auf. Diese Störung der Blutgerinnung führt schon bei kleinsten Verletzungen zu großem Blutverlust. Selbst eine harmlose Balgerei kann mit starken Blutergüssen enden.