Ursprünglich stammt der Puli vermutlich aus Nordindien und Tibet. Entstanden ist die Rasse aber in Ungarn. In der Literatur wurde sie 1751 das erste Mal erwähnt. Erste Ausgrabungen stammen aus dem Jahr 4000 vor Chr. Es gab diese Hunde in nahezu allen Farben und Scheckungen. Später, in den 20ern des letzten Jahrhunderts, wurde nach Aussehen gezüchtet und der Trend ging zum schwarzen Puli. Heute sieht man auch wieder andersfarbige Hunde.
Eine Rarität in unserer Hundewelt – das ist der Puli. Oft wird er nicht als Vertreter seiner Rasse erkannt und als ungepflegter Pudel abgetan. Doch was an Haarfülle an ihm herunter- und über die Augen hängt, ist ein wichtiges Merkmal des Zottelhaarhundes und hat nichts mit Ungepflegtheit zu tun.
Als er noch in der Pußta Pferde, Schweine, Rinder und Stiere hütete, schützte ihn sein Pelz wie ein Mantel vor jedem Wetter, und die über die Augen fallenden Zotten dienten als Sonnenschutz.
Gegenüber anderen ungarischen Hirtenhunden wie zum Beispiel Komondor und Kuvasz zeichnet er sich durch noch größere Schnelligkeit aus. Aber auch Wendigkeit und Mut waren für ihn lebensrettende Faktoren, wenn er auch großen Herdentieren zeigen musste „wo es lang geht“.
Gemäß FCI-Standard Nr.55 gehört der Puli in der Gruppe 1 der Hüte- und Treibhunde (ohne Schweizer Sennenhunden) zur Sektion 1 (Schäferhunde) ohne Arbeitsprüfung.
Aussehen des Pulis
Der Puli ist völlig mit Haarschnüren bedeckt. Etwa drei Jahre dauert es bis sie ihre volle Pracht erreicht haben. Seine Augen bleiben für den Betrachter meist verborgen, doch das Tier sieht alles. Auch die zottig behaarte Rute, die gerollt über dem Rücken getragen wird, ist oft nicht zu sehen. Das Fell kann schwarz mit Nuancen von Rot oder Grau sein, weiß oder falbfarben. Gescheckte Pulis gibt es auch. Man sieht sie aber eher selten.
Die Widerristhöhe misst beim Rüden bis 45 cm, bei Hündinnen bis 42 cm. Das Gewicht sollte beim Rüden 13 bis 15 kg, bei Hündinnen 10 bis 13 kg betragen.
Charakter und Verhalten der Pulis
Pulis sind fröhliche und sehr aktive Hunde, die viel Bewegung und Beschäftigung brauchen. Man muss diesem ungarischen Hirtenhund schon Raum, Auslauf und Natur bieten, um seinem Wesen gerecht zu werden.
Der Puli passt gut auf einen Bauernhof, doch in einen Zwinger sperren oder im Stall schlafen lassen sollte man ihn nicht. Er ist trotz seiner Unabhängigkeit sehr menschenbezogen und schließt sich seiner Familie eng an.
Kinder und andere Tiere mag er auch, sollte aber frühzeitig an sie gewöhnt werden. Auch sein Hütetrieb darf nicht vergessen werden. Diesen lebt er auch an Kindern, Katzen, Hühnern oder anderem aus.
Die hochintelligenten Hunde sind für nahezu alle Hundesportarten geeignet. Sie sind mit Begeisterung dabei und lernen dabei blitzschnell. Fremde werden sofort registriert und mit hoher Stimme gemeldet. Das Bellen macht sie für eine Wohnungshaltung eher ungeeignet, denn es ist ihre Art, Begeisterung zu zeigen.
Puli – Pflege und Krankheiten
Der Vierbeiner aus der Pußta lässt sich leichter pflegen als andere langhaarige Rassen. Er hat außerdem den Vorteil, dass er nicht haart, sondern höchstens einmal eine Zotte verliert, die sich leicht entfernen lässt.
Schon beim Welpen wird das Haar in fingerdicke Zotten aufgeteilt.
Man fährt dabei mit den Fingern, der gespreizten Hand von den Haarenden in Richtung des Kopfes. Verbinden sich beim ausgewachsenen Tier die Zotten zu einem dichten Pelz, muss man sie aufspalten. Man beginnt damit an den Spitzen und arbeitet sich bis zur Haut vor, damit sie Luft bekommt. Einmal „mit den Händen kämmen“ pro Woche genügt. Bürsten ist tabu. Bei extremer Verschmutzung sollte gebadet werden. Wer nicht auf Ausstellungen will, kann das Fell auch jährlich scheren, damit es pflegeleichter ist.
Der Puli hat eine Lebenserwartung von 14 Jahren, mitunter kann er auch 16 Jahre alt werden. Er ist nicht für bestimmte Krankheiten anfällig. Doch sollten die Ohren regelmäßig gesäubert werden, um Ohrenentzündungen zu vermeiden.