Die Maus als Haustier ist nach wie vor sehr beliebt.
Doch schon hier liegt der erste Fehler: Eine Maus allein ist niemals glücklich. Die sozialen und intelligenten Tiere sollten immer in einer Gruppe gehalten werden.
Und auch sonst gibt es eine Menge zu beachten, wenn man Mäuse wirklich artgerecht halten möchte.
Wissenswertes zur Maus
Ursprünglich in Asien beheimatet, breiteten sich die Mäuse dank des beginnenden Getreidebaus weltweit aus. Kurz nachdem die Maus für Tierversuche interessant wurden, entdeckte man auch ihre Vorzüge als Haustier.
Lange Zeit fristeten sie ihr Dasein einsam in winzig kleinen Käfigen. Heute achtet man etwas mehr auf ihre Bedürfnisse. Mäuse werden selten älter als zwei Jahre alt. Aufgrund ihrer bis heute andauernden Verwendung als Versuchstiere, bilden sich bei vielen Tieren im Alter Tumore.
Maus als Haustier artgerecht halten
Da Mäuse sehr soziale Tiere sind, brauchen sie unbedingt Artgenossen. Sie sollten mindestens zu zweit, besser noch in einer kleinen Gruppe ab vier Tiere gehalten werden.
Weibchen verstehen sich untereinander sehr gut. Unkastrierte Männchen eher selten. Dazu kommt, dass nicht kastrierte Mäusejungs viel markieren und ein unangenehmer Mäusegeruch im Haus unvermeidbar ist.
Am einfachsten ist die Haltung reiner Weibchengruppen und die eines Harems – ein kastriertes Männchen mit mehreren Weibchen.
Unterbringung
Mäuse sind sehr lebhaft und intelligent. Sie benötigen deshalb viel Platz und noch mehr Abwechslung.
Eine kleine Mäusegruppe von zwei bis vier Tieren braucht eine Käfiggrundfläche von mindesten 150 x 40 cm. Mindesten 80 cm sollte der Käfig hoch sein. So kann man durch das Einsetzen mehrerer Ebenen die Grundfläche für die kleinen Tiere vergrößern.
Gitterkäfige sind am besten geeignet, denn hier lässt sich die Höhe durch den Einbau mehrere Etagen am besten ausnutzen. Der Abstand zwischen den einzelnen Gitterstäben sollte unter 1cm, besser sogar unter 0,8 cm liegen, um ein Ausbrechen zu verhindern.
Als Einstreu eignet sich entstaubte Kleintierstreu und zusätzlich etwas Heu. Eingerichtet wird das Mäuseheim mit verschiedenen Versteckmöglichkeiten wie Häuschen und Tunnel. Futter- und Wasserschüssel dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Beim Rest der Käfiggestaltung sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Hängematten aus Handtüchern, Sisalseile, Leitern, Äste,… erlaubt ist, was den Mäusen Freude macht.
Fütterung
Die Maus ernährt sich überwiegend von kleinen Sämereien. Ihr Futter sollte deshalb auch überwiegend aus solchen bestehen. Kleine orange und grüne Bröckchen im Futter sind sogenannte Extrudate – eingefärbte Getreidenebenerzeugnisse, die in gutem Tierfutter nicht zu suchen haben.
Zusätzlich zu dem Grundfutter brauchen Mäuse tägliche Abwechslung auf dem Speiseplan. Gemüse, Obst, Kräuter sowie junge Zweige zum Nagen sollten Mäuse täglich angeboten bekommen.
Über gelegentliche Leckerbissen wie einen Mehlwurm, einen kleinen Klecks Joghurt, eine Löwenzahnblüte, ein paar Gänseblümchen freut sich jeder der kleinen Nager.
Alternativen zur Farbmaus
Wer eine Maus als Haustier halten möchte, aber keine Farbmaus, für den gibt es noch einige Alternativen.
Wüstenrennmaus
Wüstenrennmäuse (Mongolische Rennmäuse) sind ebenfalls sehr beliebt. Auch sie sind gesellig und müssen mindesten zu zweit gehalten werden. Sie verbringen den Großteil ihres Lebens „unter der Erde“ und werden deshalb meist in großen Aquarien gehalten, die zu ¾ mit Einstreu gefüllt sind.
Exotische Mäuse
Stachelmäuse und Vielzitzenmäuse wurden durch den Exotenboom der letzten Jahre immer beliebter. Dennoch sind es keine Anfängertiere, denn sie haben außergewöhnliche Bedürfnisse und werden selten zahm.
KURIOSES:
Je sauberer man den Käfig einer Gruppe unkastrierter Farbmausmännchen hält, umso mehr stinken sie. Das liegt daran, dass durch eine gründliche Reinigung wichtige Markierungen verschwinden. Die Mäusejungs versuchen daraufhin durch das vermehrte Markieren mit Urin den alten und gewohnten Geruch wieder herzustellen.
Da eine regelmäßige Käfigreinigung dennoch wichtig ist, tauschen viele Mäusehalter abwechselnd immer nur die Streu einer Käfigseite aus, damit der Geruch bleibt.