Zuletzt aktualisiert Dezember 1st, 2022 12:31 AM
In der Römerzeit wurden Wildkaninchen gehalten und zwar wegen ihres schmackhaften Fleisches. Die Heimat der Wildkaninchen war ursprünglich Spanien und Nordwestafrika. Von dort aus haben sie sich dann weltweit ausgebreitet. Seit dem 12. Jahrhundert wurden dann zahme Kaninchen in Deutschland gehalten.
Kaninchen wurden durch Mönche um 1000 n.Chr. zu Haustieren erkoren. Die unterschiedlichen Rassen und Variationen an Farben gibt es seit dem 16. Jahrhundert.
Kaninchen waren schon immer wegen ihres zarten Fleisches und ihres feinen Fells geschätzt. Dazu kommt, dass Kaninchen eine hohe Fruchtbarkeit haben und sich demzufolge sehr schnell verbreiten. In manchen Ländern, wie zum Beispiel in Australien, verbreiten sie sich so stark, dass sie dort sogar als Schädlinge verfolgt werden.
Kaninchen, besonders Zwergkaninchen, sind die meist gehaltenen Haustiere. Besonders Kinder lieben diese kleinen possierlichen Tierchen wegen ihres schönen weichen Fells.
Aussehen
Die Kaninchen zählen zu der Familie der Hasen. Sie werden in 4 Klassen eingeteilt und zwar in Fleischkaninchen, Fellkaninchen, Wollkaninchen und die Liebhaberzüchtungen.
Fleischkaninchen sind:
– die weißen und roten Neuseeländer,
– die weißen und blauen Wiener,
– die Hell-Großsilber,
– die Großchinchillas
– die aus der USA stammenden Kalifornier.
Dann gibt es auch die Rex-Kaninchen. Diese Art hat ein sehr weiches, dichtes und griffiges Fell. Da diese Rasse so gut wie keine Grannenhaare hat, wird sie besonders von der Pelzindustrie geschätzt.
Dann die Angorakaninchen, die vorwiegend wegen ihrer hochwertigen Wolle gezüchtet werden. Besonders die weiße Art ist am weitesten verbreitet. Der Grund dafür ist, dass die Wolle der weißen Angorakaninchen am hochwertigsten ist. Die Wolle der schwarzen, blauen und gelben Arten erreicht diese Qualität nicht.
Nun noch die Liebhaberzüchtungen. Da stehen an erster Stelle die Belgischen Riese. Sie erreichen ein beachtliches Gewicht von 7.5 Kg im Gegensatz zu den Zwergrassen. Diese werden nur bis 1,3 Kg schwer.
Weitere Rassen sind: der englische Widder, das Hermelin-Kaninchen, das Holländer-Kaninchen, Japaner, Lohkaninchen, Thüringer, Kleinsilber, Russenkaninchen, Weiße Hotot und Alaska.
Charakter
Kaninchen sind sehr gesellige Tiere und fühlen sich am wohlsten in einer Gruppe. Sie beschäftigen sich am liebsten mit ihren Artgenossen. Wird es in einer Gruppe gehalten, wird es auch nicht so schnell zahm wie ein Einzelgänger.
Mit einem einzeln gehaltenem Kaninchen sollte man sich täglich beschäftigen. Kaninchen graben gerne, was bei der Anschaffung eines Stalles berücksichtigt werden sollte.
Kaninchen sind Höhlentiere, so dass ein zu großer Stall nicht optimal ist.
Worauf ist bei der Haltung zu achten
Kaninchen benötigen einen stabilen Stall. Die Bodenfläche sollte mindestens 100 x 80 cm haben. Günstig ist, wenn eine 15 cm hohe aus Plaste bestehende Bodenschale vorhanden ist. Diese lässt sich dann gut säubern.
Wichtig ist bei der Anschaffung des Stalls, dass man beachten muss, dass das Kaninchen an Gewicht und Größe zunimmt. Auch ein Zwergkaninchen bleibt nicht so klein wie es beim Kauf ist. So muss der Stall die richtige Höhe haben (Mindesthöhe 50-60 cm), damit sich das Kaninchen aufrichten und strecken kann.
Wird der Stall im Freien aufgestellt, so sollte er auf ein hochbeiniges Gestell gestellt werden. Es sollte ein engmaschiges Drahtgitter vorhanden sein. So können keine Katzen, Ratten, Mäuse , Marder, Iltisse oder auch Raubvögel eindringen.
Wer die Möglichkeit hat einen Weidestall zu stellen, tut seinem Kaninchen etwas Gutes. Die Größe sollte mindestens 150×80 cm betragen und eine Höhe von 40 cm haben. Da Kaninchen gerne graben, muss der Weidestall als Boden ein starkes Drahtgeflecht haben. Das Drahtgeflecht sollte eine Maschenbreite von 5 cm haben.
Dieser Stall muss vor direkter Sonne, Nässe Zugluft und Bodennässe geschützt sein. Am besten ist es, ihn in den Schatten von Bäumen und Sträuchern aufzustellen. Doch sollten diese Bäume und Sträucher nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt sein.
Man kann den Stall auf den Rasen stellen, der jedoch nicht frisch gedüngt sein darf und auch nicht mit giftigen Pflanzen übersät sein. Gefährlich für die kleinen Tiere sind Eiben, Goldregen, Herbstzeitlose oder große Mengen Klee.
Kaninchen mögen eine Temperatur zwischen 18 und 25 Grad. Liegen die Temperaturen darüber oder darunter erkranken Kaninchen. Auch bei Transport eines Kaninchen sollte man auf die richtigen Temperaturen achten.
Der Futternapf muss so schwer sein, dass er nicht umgeworfen werden kann. Für das Trinkwasser eignet sich eine Nippelflasche, die am Stall befestigt wird.
Als Einstreu kann Stroh oder Fertigstreu genommen werden. Torf oder Sägemehl ist ungeeignet. Denn dieses führt beim Herumtollen des Kaninchens zu Entzündungen von Augen und Nase.
Kaninchen sind sehr neugierig und nagen alles an. Also beim freien Herumlaufen in der Wohnung unbedingt darauf achten, dass alles schädliche aus dem Wege geräumt wird.
Weiterführende Infos findet ihr auf : http://www.sweetrabbits.de
Bild von Bernd Brägelmann, flickr.com