Zuletzt aktualisiert Dezember 1st, 2022 12:31 AM
Die Herkunft des Meerschweinchen ist Südamerika. Es wurde schon von den Inkas als Haustier gehalten. Im 16. Jahrhundert wurde es von den Holländern nach Europa gebracht. 1540 wurde es in Spanien eingebürgert und von Spanien aus nahm es seinen Weg nach Europa. So breitete es sich im 17. Jahrhundert in Frankreich, Holland und England aus.
Eigentlich ist die Bezeichnung „Schweinchen“ falsch, denn es gehört zoologisch zu den Nagetieren.
Arten
Die bekanntesten Rassen sind die Rosettenmeerschweinchen, Buntschimmel, Aguti-Meerschweinchen und die einfarbig schwarzen, weißen und gelben Meerschweinchen.
Sehr beliebt sind Tiere, die eine Holländer oder Russenzeichnung haben oder auch mehrfarbige Meerschweinchen, sowie auch die Angora-Meerschweinchen, die ein sehr feines Fell haben.
Die Rosettenmeerschweinchen haben eine gewisse Anzahl an Rosetten, die in der Verteilung im Standard festgelegt sind. Die Tiere müssen mindestens 8 Rosetten aufweisen. Diese müssen so verteilt sein, dass 2 Hüftrosetten, 2 Hinterhandrosetten, 2 Schulterrosetten und 2 Nasenrosetten vorhanden sind.
Wichtig dabei ist nicht die Anzahl der Rosetten, sondern die Anordnung und Form. Das Fell selbst ist fest und erzielt eine Länge von 3,5 cm.
Die tagaktiven Meerschweinchen erreichen ein Größe von 35 cm. Das Gewicht beträgt bei den Weibchen ungefähr 800 g bei Männchen ca. 1500 g.
Im Durchschnitt beträgt die Lebenserwartung bei den Tieren 6 Jahre. Erhält das Tier eine gute und artgerechte Pflege kann es mitunter sogar ein Lebensalter von 10 Jahre erreichen.
Worauf ist bei der Haltung zu achten
Gerade für Kinder ist ein Meerschweinchen als Heimtier sehr ideal. Es ist sehr pflegeleicht und in der Unterbringung auch sehr anspruchslos.
Es genügt eine Kiste von ca. 60 x 80 cm und in der Höhe von ca. 40 cm. Der Boden sollte aus einer Kunststoffschale und die Käfigwände aus einem Drahtgittergeflecht bestehen. Auch sollte man darauf achten, dass sich der Deckel nach oben öffnen lässt.
Der Futternapf sollte schwer sein, eine stabile Glas- oder Tonschale ist sehr gut geeignet. Sie lassen sich auch sehr gut reinigen. Für die Flüssigkeitsaufnahme sollte eine Nippeltränke am Käfig befestigt werden.
Auch ein Schlafhäuschen sollte vorhanden sein. Wird ein Salzleckstein reingehangen, so wird das Meerschweinchen mit lebensnotwendigen Salzen, Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt.
Als Streu kann Fertigstreu, Torfmull, weiches Stroh verwendet werden. Unbedingt muss darauf geachtet werden, dass das Einstreu nicht schimmlig ist, da das Meerschweinchen gerne das Streu frisst.
Sägemehl ist als Einstreu nicht geeignet, da es die Augen und Nase des Tieres reizt.
Wir das Tier im Sommer in einer Außenstallung untergebracht, muss es vor greller Sonneneinstrahlung und Nässe geschützt werden.
In der kalten Jahreszeit muss der Stall gegen Kälte isoliert sein. Die Temperatur sollte nicht unter 10 Grad sinken. Doch auf Frischzufuhr muss geachtet werden.
Charakter der Tiere
Meerschweinchen sind sehr gesellige Tiere. Am wohlsten fühlen sie sich mit mehreren Artgenossen. Hält man es als Einzeltier, dann benötigt es sehr viel Zuwendung.
Meerschweinchen sind gutmütige Tiere, werden auch leicht handzahm. Bleiben aber immer etwas scheu. Sie vertragen sich auch gut mit anderen Haustieren, wie Chinchillas, Zwergkaninchen oder Hörnchen. Katzen, Ratten und Mäuse passen nicht so gut zu ihnen. Auch bei Hunden sollte man aufpassen, da das Hüpfen und Quieken in vielen Hunden den Jagdtrieb weckt.
Meerschweinchen mögen auch nicht das laute Pfeifen und Singen von Stubenvögeln. Sie werden dann leicht nervös. Herumfliegende Vögel haben die Eigenart den Meerschweinchen am Fell zu ziehen,
Aufpassen muss man auch, wenn das Meerschweinchen frei in der Wohnung herum läuft. Sie probieren sich mit ihren Nagezähnen an gerne an Möbeln, Zeitschriften, Bücher und auch Elektrokabel aus. Man sollte sie nicht aus den Augen lassen, denn sie können sich leicht verletzen oder Schadstoffe zu sich nehmen.
Der Geruchssinn bei Meerschweinchen ist sehr stark ausgebildet. Sie finden ihr Futter durch Erschnüffeln. Sie mögen kein scharfe Gerüche wie z. B. von Putzmitteln, Zigaretten oder Küchengerüche.
Auch das Gehör ist sehr stark ausgeprägt. Sie nehmen besonders hohe, helle Töne wahr. Sie reagieren auf Schritte, Rascheln von Papier und des Futterkartons. Plötzlich auftretenden Lärm mögen sie nicht. Sie ducken sich und verharren erstart auf dem Boden.
Fütterung
Die richtige Ernährung ist von großer Bedeutung. Sie fressen eigentlich alles das, was auch Kaninchen mögen. Angefangen von Grünfutter mit Zusatz an Körner – und Kraftfutter. Heu zählt für die Tiere zum Hauptnahrungsmittel, achten Sie allso immer darauf das genügend Heu im Käfig ist. Stroh und sauberes Trinkwasser lassen das Tier gedeihen. So kann man im Sommer hauptsächlich Grünfutter reichen, wie weiches Gras, Luzerne, Vogelmiere, und Kräuter.
Vermeiden sollte man blähendes Grünfutter. Dazu zählt Klee und Kohl. Sehr gut sind aber junge Karotten, Spinat, Salatblätter, Gurken, Kürbis, Tomaten und Zucchini. Apfel- und Birnenstücke sollten in zu großen Mengen gefüttert werden.
Als Ergänzung zu Nahrung können gekochte Salzkartoffeln, gekochter Reis oder Getreidekörner sowie Knäckebrot und Zwieback gegeben werden. Doch auf keinen Fall süßes Gebäck, dass ist für Meerschweinchen schädlich.
Das Fertigfutter was es im Handel gibt, ist mit Vitaminen und Mineralstoffen angereichert. Auch die im Handel angebotenen Knabbreien sind gut, Damit sich die Meerschweinchen ihre Zähne abnutzen können, können Äste mit Rinde gegeben werden. Am besten sind dann die Rinden von ungespritzten Obstbäumen.
Meerschweinchen sind Feinschmecker und neigen oft zu Übergewicht.
Auch sind regelmäßige Fütterungszeiten angebracht. So sollten sie morgens ein Drittel der Futtermenge und den Rest in den späten Nachmittagszeiten erhalten.
Pflege
Auch für ein Meerschweinchen ist eine sorgfältige Pflege wichtig. Die richtigen Pflegeutensilien sind wichtig, wie Kamm und Bürste. Durch das Bürsten wird massiert und der Sozialkontakt gefördert.
Mit feuchten Papiertaschentüchern reinigt man die Augenwinkel und die Ohren. Das Tuch wird in lauwarmes Wasser getaucht und wischt damit Verkrustungen und Krümel weg.
Auch die Krallen müssen regelmäßig kontrolliert werden. Sind die Krallen zu lang, behindert das beim Laufen, Scharren und Kratzen.
Gesundheit
Trotz bester Pflege kann auch ein Meerschweinchen krank werden. Man sollte es gewissenhaft beobachten. Zeigt sich ein verändertes Verhalten kann es ein Anzeichen sein für ein Unwohlsein des Tieres. Man sollte dann den Weg zum Tierarzt nehmen, damit der feststellen kann, ob es sich nur um eine leichte Unpässlichkeit oder um eine ernste Krankheit handelt.
Worauf sollte beim Kauf geachtet werden
Beim Kauf sollte schon auf einiges geachtet werden, damit es dann später zu Hause nicht zu größeren Schwierigkeiten kommt.