Zuletzt aktualisiert September 25th, 2023 9:41 PM
Ratten als Haustiere zu halten, nimmt seit Jahren immer mehr zu.
Ratten stammen ursprünglich aus Asien und gehören zur Ordnung der Nagetiere und zur Familie der Mäuse. Im Laufe der Geschichte kann man sagen, dass sich die Tiere an die unterschiedlichsten Klimaerscheinungen angepasst haben. Sie haben Menschen auf ihren Wanderungen begleitet.
In den tropischen Wäldern und zwar hauptsächlich in Südostasien kommen die meisten Arten vor. Doch man kann sagen, dass inzwischen viele Arten auf der ganzen Welt verbreitet sind.
Vor vielen Jahrhunderten sind Hausratten als blinde Passagiere auf Schiffen aus Südostasien eingewandert. Dagegen Wanderraten kamen erst vor ca. 200 Jahren nach Europa. In ihrer Heimat Asien schlossen sie sich, da sie ja Allesfresser sind, sehr schnell den Menschen an und ernährten sich von Abfällen und Essensresten.
Viele Nagetiere und auch andere Tierarten werden als Ratte bezeichnet, wie die Wasserratte, die Biberratte, Beutelratte, Gambiaratte und die Strauchratte. Das ist aber falsch, denn sie gehören nicht zu der Ordnung Ratte.
Die Ratte ist wie die Maus sehr fruchtbar. Aus diesem Grunde werden die Tiere für Laborzwecke gezüchtet.
Arten
Hausratte und Wanderratte haben einige Merkmale gemeinsam. Bei beiden ist die Oberlippe gespalten. Auch besitzen sie beide zwei obere und untere Nagezähne. Diese wetzen sich selbst ab und wachsen immer wieder nach. Dann befinden sich im hinteren Gaumen links und recht je drei Backenzähne.
Die Hausratte
Das Fell ist meist dunkelbraun oder schwarz und an der Bauchseite etwas heller. Ihr Körper ist zierlicher als bei der Wanderratte. Man könnte sie
von der Größe her mit einer großen Hausmaus vergleichen.
Die Schnauze läuft spitz zu. Sie hat große spitze und dünne Ohren und ihr Schwanz ist länger als der Körper.
Die Wanderratte
Die wilde Wanderrate ist die Vorfahrin der heutigen Laborratte. Sie wurde aus Albinoformen weiter gezüchtet.
Ihr Fell ist rötlich-graubraun und die Unterwolle ist heller. Der Bauch der Wanderrate ist weiß-grau behaart. Sehr oft läuft entlang der Wirbelsäule ein dunkler Streifen.
Diese Rattenart hat einen kompakten und robusten Körper. Hier ist der Schwanz kürzer als der Körper. Ihre Schnauze läuft rundlich zu. Sie hat
kleine Ohren, die etwas behaart sind. Das Zuhause der Wanderrate befindet sich in Menschennähe. Meistens lebt sie in Kellern, Gewölben,
Tunneln und Kanalisation.
Weiße Ratten
Aus der Wanderratte und der Hausratte sind die weißen Ratten (Albino) entstanden. Sie sind kleinwüchsig und schlank, etwas größer als die weiße Maus.
Das Gewicht der weißen Ratte beträgt höchstens 250 g und der Schwanz ist länger als der Körper.
Farbratten eignen sich für die Haustierhaltung. Sie haben eine Körpergröße von 22-26 cm. Pflegt man sie gut, können sie 1,5-2 Jahre alt werden. Sie gibt es in vielen Farben, z.B. in braun, weiß, schwarz, beige, grau und gescheckt.
Wesen
Ratten sind sehr gesellige Tiere. Man sollte sie nie einzeln halten. Am Besten ist es, wenn man gleichgeschlechtliche Geschwistertiere zusammen hält. Kann aber nur eine Ratte gehalten werden, dann muss sich der Besitzer viel mit dem Nager beschäftigen, da Ratten sehr soziale Tiere sind. Diese kleinen Nager sind sehr zutraulich und anhänglich.
Auch ihre Intelligenz muss erwähnt werden. Beschäftigt man sich intensiv mit dem Tier, dann kann man ihm kleine Kunststücke beibringen. Sie lernen es sogar auf ihren Namen zu hören. Sie haben große Freude daran, vieles zu lernen. Es sollte bei den Tieren keine Langeweile aufkommen.
Weiterhin sind Ratten sehr aktiv und bewegungsfreudig. Sie benötigen im Käfig reichlich Auslauf und viel Kletter- und Spielmöglichkeiten.
Ratten gewöhnen sich sehr schnell an seinen menschlichen Partner. Bei deren Abwesenheit leiden sie. DieTiere möchten gestreichelt, auf den Arm genommen und beschäftigt werden.
Braucht man mal einen Ersatzpfleger muss richtig gewählt werden. Der Mensch muss denMut haben, dass Tier anzufassen.
Haltung
Ein Metallkäfig ist für die Unterbringung der Ratte am Besten. Ein Käfig aus Plastikmaterial ist nicht empfehlenswert, da Ratten alles zernagen und den Käfig zerstören können. Es besteht dann die Möglichkeit, dass die Ratten ausbrechen. Die Größe des Käfigs sollte eine Grundfläche für ein Einzeltier mindestens von 40×30 cm haben.
Um Verletzungsgefahr zu vermeiden, dürfen am und im Käfig keine scharfkantigen Materialien vorhanden sein. Auch muss die Tür des Käfigs mit einem stabilen Schloss versehen sein.
Ratten lernen sehr schnell, Verschlüsse zu öffnen.
Als Einstreumaterial kann Sägemehl, Katzenstreu oder Torfstreu genommen werden. Nimmt man Heu, Stroh oder Holzspäne ist es sehr wichtig, dass sich diese in einem trockenen und staubfreiem Zustand befinden. Staub bewirkt bei Ratten Augen- und Bindehautentzündung, Allergien und Reizungszustände der Atemwege.
Für das Futter sind schwere Schalen zu nehmen, da diese nicht so schnell umgeworfen werden können. Das Trinkwasser ist in einem Trinkautomat an der Käfigwand zu befestigen.
Der Standplatz des Käfigs muss vor direkter Sonneneinstrahlung und Zugluft geschützt sein. Grelles Licht ist für Ratten nicht angebracht, das vertragen sie nicht. Bei Zugluft können sie sich leicht erkälten.
Im Käfig sollte ein Schlafhaus stehen, denn Ratten schlafen gerne in einem Häuschen, da sie dort ungestört sind. Es muss aber geräumig sein. Die Tiere müssen die Möglichkeit haben, sich ein Nest zu bauen. Für die Auspolsterung kann Hamsterwatte oder sauberes und saugfähiges Papier ausgelegt sein.
Genügend Spiel- und Klettermaterial muss vorhanden sein, damit die Tiere ihren Bewegungsdrank und Neugierigkeit ausleben können. Dazu können Papprollen, Kartons, kleine Leitern und Aussichtsplattformen in den Käfig getan werden.
Da Ratten sehr intelligent sind und schnell lernen, eignen sich zum Erforschen Labyrinthe. Die Tiere werden in kürzester Zeit den richtigen Weg entdecken.
Fütterung
Im Großen und Ganzem sind Ratten Allesfresser. Sie begnügen sich mit Getreidekörner, Haferflocken und Rüben. Es sollte aber keine gewürzte, scharfe oder gesalzene menschliche Nahrung gegeben werden.
In der Zoohandlung gibt es auch Fertigfutter wie Rattenbrot, Kaninchenpellets, Hamster- und Mäusefutter. Dieses Fertigfutter wird von den Ratten gerne gefressen und versorgt die Tiere auch mit den nötigen Nährstoffen. Zusätzlich können noch Äpfel, Karotten, rohe, geschälte Kartoffeln, Salat und Krautblätter gefüttert werden. Zur Abwechslung kann man den Ratten auch gekochte Nudeln, Reis, altes Brot, harter Käse und Obst füttern.
Auf jeden Fall muss darauf geachtet werden, dass die Tiere nicht überfüttert werden oder zu wenig Futter erhalten. Werden sie zu dick, dann werden die Tiere träge und faul. Unterernährung führt zu Krankheiten. Die Menge an Futter sollte pro 100 g Körpergewicht 7-10 g Futter und die Wassermenge das Zweifache des Körpergewichts betragen.
Pflege
Der Pflegeaufwand ist sehr gering. Ratten sind sehr reinliche Tiere. Sie putzen sich häufig. Doch vernachlässigen darf man die Tiere nicht. Man muss sie konsequent betreuen, denn wenn man sie vernachlässigt, werden die Tiere krank.
Sehr wichtig ist die Sauberhaltung des Käfigs und der Fress- und Trinkgefäße. Es muss alles gründlich mit heißem Wasser gesäubert werden. Die Einstreu wird 1-2 mal die Woche erneuert und der Schlafplatz und die Kloecke werden täglich gesäubert.
Gesundheit
Ratten sind eigentlich sehr widerstandsfähig. Doch können auch sie trotz guter Pflege erkranken. Es fällt sehr schwer zu erkennen, ob es sich um eine ernsthafte Krankheit handelt. Also sollte man bei einem Verdacht immer den Tierarzt aufsuchen.
Ratten benötigen sehr viel Wärme, mindestens eine Raumtemperatur von 22 -25 Grad. Bei zu hohen Temperaturschwankungen kommt es bei den Tieren zur Unterkühlung und Erkältungen. Die Augen tränen, die Nase läuft und Atembeschwerden können auftreten.
Durchfall tritt auf, wenn zu viel Grün- oder Saftfutter gefüttert wird. Es sollte dann bis zur Genesung nur Trockenfutter und die vom Tierarzt verordneten Medikamente gegeben werden.
Eine sehr oft auftretende Krankheit ist die Räude. Dafür erhält man Medikamente in der Apotheke.