Viele Menschen zucken zusammen, wenn sie hören, dass jemand eine Vogelspinne als Haustier hat. Den Gerüchten zu Folge sind diese Tiere doch giftig, oder? Und sie beißen immer und ständig? Gewiss, Spinnen sind vielleicht nicht die idealsten Haustiere, jedoch sind sie mit einigen Vorurteilen belastet, die in diesem Artikel näher beleuchtet werden sollen.
Allgemeines:
Vogelspinnen sind exotische Lebewesen. Sie sind jedoch keine Tiere zum Streicheln. Wenn möglich, sollte man sogar darauf verzichten, sie auf die Hand zu nehmen. Vogelspinnen werden dann nämlich einem gewissen Stress ausgesetzt: Sie werden aggressiv und können beißen oder Stacheln ausfahren. Der Biss der Vogelspinne ist, entgegen aller Gerüchte, nicht tödlich, wenn auch sehr schmerzhaft. Tödlich ist der Biss einer Vogelspinne erst dann, wenn der Gebissene auf das Insektengift reagiert. Zum Beispiel Allergiker könnten auf das Gift der Vogelspinne reagieren.
Arten & Namensgebung:
Bei den Vogelspinnen gibt es über 800 Arten. Maria Sibylla Merian, die von 1647 bis 1717 lebte, war eine Naturforscherin und Malerin. Sie bildete die erste Vogelspinne als Zeichnung ab. Die Zeichnung von ihr zeigt eine Spinne und einen Vogel. So kam es zu dem Namen „avicularia“, wobei „avis“ Vogel bedeutet. Daher kommt der Name Vogelspinne zustande.
Nahrung:
Vogelspinnen fressen meist nur lebendiges Futter, sprich Insekten, Grillen und Ähnliches. Bedenken Sie allerdings, dass Insekten in ihrer Anschaffung teuer sein können. Im Allgemeinen fressen Vogelspinnen alles, was kleiner ist, als sie, auch Mäuse. Mäuse werden aber wird nicht mehr als Nahrung verwendet, da es ein hoher Kostenfaktor ist und auch eine gewisse Schweinerei im Terrarium entsteht, wenn die Vogelspinne eine lebendige Maus erlegt.
Merkmale:
Die Vogelspinne weist eine starke Behaarung auf. Es gibt sie in Amerika, Asien, Afrika, Australien und Teilen Südeuropas, sprich fast überall. Sie können bis zu zehn Zentimeter groß werden. Die Messung beinhaltet nur den Körper, allerdings ohne Beißwerkzeuge, Beine und Ähnlichem. Manche Arten werden nur fünf Jahre alt, andere hingegen können sogar über 20 Jahre alt werden. Des Weiteren haben Vogelspinnen ein sogenanntes Exoskelett. Das heißt, dass sie nur wachsen können, wenn sie sich häuten.
Häutung:
Die Häutung ist ein heikles Ereignis für die Vogelspinne, da sie sich bei Gefahr nicht wehren kann. Sie ist völlig hilflos.
Ablauf der Häutung:
Die Nahrungsaufnahme der Vogelspinne wird vorher für Tage oder sogar Monate eingestellt. Die Spinne zieht sich zurück in eine Höhle oder Ähnliches, wo sie sich gut verstecken kann. Der Innendruck im Prosoma wird erhört, dann platzt die Prosoma auf die Spinne, und die Spinne kann aus der alten Haut herausschlüpfen. Nach der Häutung bewegt die Spinne zunächst alle Körperteile. Nach einer Woche, wenn die Häutung abgeschlossen ist, kann die Spinne auch wieder Nahrung zu sich aufnehmen. Interessant ist auch die Tatsache, dass die Spinne bei der Häutung in der Lage ist, verlorene Extremitäten zu ersetzen. Sogar einige Organe können auf diese Art und Weise ersetzt werden.
Terrarium:
Jedes Terrarium braucht eine gute Atmosphäre für die Spinne. Je nachdem, aus welchem Gebiet der Erde Ihre Spinne abstammt, müssen Sie auch die „Einrichtung“ auswählen. Wichtig ist, dass Sie Ihrer Spinne einen Unterschlupf gewähren, wo die Spinne sich zurückziehen kann. Auch ein Wassernapf darf nicht fehlen. Dieser darf jedoch nicht größer als die Spinne selber sein. Die Temperatur sollte ca. zwischen 22 und 27 Grad Celsius sein. Auch sollte eine Luftfeuchtigkeit von ca. 70% herrschen, jedoch müssen Sie diese Angaben auf Ihr jeweiliges Tier individuell abstimmen. Alle zwei Tage braucht die Spinne frisches Wasser und Ausscheidungen der Spinne müssen entfern werden. Füttern sollten Sie Ihre Spinne je nach Alter: Ausgewachsene Spinnen bekommen einmal pro Woche drei Futtertiere vorgesetzt. Bekommen sie Mäuse, reicht sogar ein Futtertier pro Monat. Junge Spinne werden alle zwei Tage gefüttert.