Zuletzt aktualisiert Dezember 1st, 2022 12:31 AM
Der Nymphensittich (Nymphicus hollandicus)
Die Heimat das Nymphensittichs ist Australien. Dort wird er als der schnellste Flieger in der dort herrschenden Vogelwelt bezeichnet.
Nach dem Wellensittich ist er der am meist gehaltene Papageienvogel.
Aussehen
Er besitzt eine schlanke Figur und lange Schwanzfedern. Dadurch stimmt er zwar mit dem Sittich überein, aber er zählt zu der Verwandtschaft der Kakadus. Er besitzt typische Merkmale des Kakadus wie die Federtolle und die Ohrflecke. Diese Merkmale haben beide Vögel gemeinsam.
Der Nymphensittich wird ca. 33 cm lang. Er hat ein blaugraues Gefieder. Das Gesicht, die Federtolle und die Kehle sind leuchtend gelb. Als Kontrast weisen die gelben Wangen hellrote Ohrenflecke auf.
Wesen
Als Stubenvogel ist der Nymphensittich sehr gut geeignet. Der Jungvogel lässt sich sehr gut zähmen und passt sich seinen Mitbewohnern sehr gut an.
So kann man sagen, dass er ein sehr friedliches Wesen hat und auch in der Haltung und Pflege sehr anspruchslos ist. Sein Interesse an seiner Umgebung ist sehr groß. Besonders genießt er die Geselligkeit. So wird sein Lieblingsplatz auf der Schulter oder Finger seines Halters sein. Von diesen Platz aus kann er alles beobachten und kann sich richtig kraulen lassen. Das mag der Nymphensittich sehr.
Einem jungen Nymphensittich kann mit viel Geduld viele Wörter lernen. Spricht man ihm die Wörter immer wieder vor, so wird er diese im Laufe der Zeit nachsprechen. Auch prägt er sich einige Melodien ein. Nach einiger Zeit pfeift er diese dann auch nach.
Man sollte diesen, doch recht intelligenten Vogel, nicht zulange ohne Beachtung im Käfig sitzen lassen. Das mag er gar nicht und langweilt sich. So kann er sich dann zu einem Schreier entwickeln.
Haltung
Die artgerechte Haltung des Tieres ist von großer Bedeutung. Nur dann fühlt sich der Nymphensittich bei den Menschen wohl und bleibt gesund. Sehr gerne leben diese Tiere mit einem Artgenossen zusammen. Doch auch als Einzelhaltung macht sich dieser Vogel gut.
Wichtig ist allerdings, dass der Käfig ausreichend groß ist. Er muss sich darin gut bewegen können und auch die Möglichkeit haben, herumflattern zu können. Der Käfig sollte ausgehend von den Außenmaßen mindesten 1 m x 1m x 0,50 m haben. Wer allerdings genügend Platz hat, sollte einen größeren Käfig .sich anschaffen. Dann kann der Nymphensittich klettern und seine Flügel nach allen Seiten ausstrecken. Auch kann er sich kopfüber an die Sitzstangen oder Stäbe hängen. Eine Verletzungsgefahr wäre dann ausgeschlossen.
Bei der Käfigform ist auch einiges zu beachten. Er sollte rechteckig oder quadratisch sein. Gut ist auch, wenn er breiter als hoch ist, weil sich der Vogel gerne auf dem Boden aufhält. Er scharrt gerne im Sand. Der weitere Grund für diese Form ist, dass sich das Tier dann auch in eine ruhige Ecke zurück ziehen kann. Ein runder Käfig würde den Vogel nervös machen. Unbedingt darauf achten, dass Gitterstäbe nicht ummantelt oder lackiert sind.
Der Nymphensittich knabbert gerne und könnte sich Vergiftungen zuziehen. Die Sitzstangen sollten aus Naturholz sein. Sehr gut eignen sich ungespritzte Äste von Obstbäumen, Birken, Buchen, Ahorn, Eichen, Holunder, Kastanie oder Weide. Die Äste sollten eine raue Oberfläche haben und auch unterschiedlich stark sein. Der größte Teil der Äste sollte so stark sein, dass der Nymphensittich diese nicht vollständig umfassen kann.
Das ist für die Krallen gut. Sie werden so auf natürliche Weise abgewetzt. Als Schlaf- oder Ruheplatz sollte man ein unlackiertes Sitzbrettchen an einer Käfigwand anbringen. Der Käfigboden wird wie üblich mit Vogelsand ausgestreut.
Es gehören zwei Futternäpfe und ein Wasserbehälter rein. Möglicherweise so aufstellen, dass sie nicht mit Kot oder Sand verunreinigt werden können. Auch den Futternapf nicht zu groß wählen. Der Nymphensittich hat die Eigenart, dass er nur das Futter von der Oberfläche frisst und den unteren teil nicht beachtet, auch wenn er noch Hunger hat.
Spielzeug ist auch angebracht, aber nicht zu viel, da sonst die Bewegungsfreiheit des Vogels eingeschränkt wird. Kolbenhirse, Obst und Knabberein werden mit Klammern an die Käfigdecke gehängt. So ist auch hier eine Verunreinigung ausgeschlossen.
Jetzt der Standort des Käfigs. Günstig ist ein heller Platz am Fenster. Doch direkte Sonneneinstrahlung und Zugluft sind zu vermeiden. Wer einen Balkon oder eine Terrasse hat, kann den Käfig im Sommer dort an einen regen- und windgeschützten Platz aufstellen.
Nymphensittiche lieben Farben. Sehr gut ist, wenn man die Wand hinter den Käfig in Grün, Gelb, helle Blautöne gestaltet. Diese Farben wirken sich positiv auf die Psyche des Vogels aus. Dagegen die Farben Rot, Orange, Pink oder Violett machen das Tier nervös und unruhig.
Eine ausreichende Nachtruhe ist für diesen Vogel sehr wichtig, damit er sich regenerieren kann. Dazu deckt man den Käfig abends bis zur Hälfte mit einem hellen und luftdurchlässigem Tuch ab.
Dem Vogel sollte man auch öfters die Gelegenheit geben zum freien Herumfliegen im Zimmer.
Nahrung
Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass der Vogel nicht überfüttert wird. Das könnte zu schweren Gesundheitsschäden führen. Das soll nicht zu kalorienreich, aber se muss ausreichend sein. Der Energiebedarf muss täglich gedeckt sein. Sollte man das Gefühl haben, dass der Vogel zu dick wird, nicht einfach die Nahrung reduzieren, sonder die Nahrung umstellen. Man lässt dann fettreiche Lebensmittel, wie Nüsse, Sonnenblumenkerne oder Saaten weg.
Greift man auf fertige Futtermischungen für Großsittiche aus dem Handel zurück, dann füttert man ziemlich Kalorienbomben. Diese enthält häufig einen großen Anteil Sonnenblumenkerne und Erdnüsse. Dass Futter selbst herzustellen ist sehr gut. Dazu mischt man 1 Teil Großsittich mit 2 Teile Wellensittichfutter.
Es können auch in kleinen Mengen und gelegentlich gekochte Nudeln, gekochte Kartoffeln gekochter Reis, trockenes Brot, zuckerarme Kekse, Zwieback, fettarmer Käse, Joghurt, Quark, gekochtes Ei und sehr mageres gekochtes Fleisch gefüttert werden. Aber wie gesagt, nur gelegentlich und in geringen Mengen.
Auf keinen Fall darf der Nymphensittich stark gewürzte und gesalzenen Speisereste, rohe Kartoffeln, Kohlsorten, Schokolade, Bonbons, Kuchen, rohes Ei Wurst oder rohes Fleisch bekommen.
Pflege
Wie auch bei jedem anderen Haustier ist die Sauberkeit von großer Wichtigkeit. Die Reinigung des Käfigs und aller Gegenstände im Käfig werden nur klarem und heißem Wasser gereinigt. Auf keinen Fall chemische Reinigungsmittel verwenden. Nur in Ausnahmefällen z.B. bei Krankheiten Desinfektionsmittel verwenden. Danach dann gründlich mit klarem heißen Wasser nachspülen.
Die Futter- und Trinkschalen müssen täglich gereinigt werden. Der Käfigboden wird je nach Verschmutzung mehrmals wöchentlich gereinigt Sitzstangen mit einer Bürste ordentlich abbürsten Nach der Reinigung den Käfig richtig trocknen lassen und dann mit frischem Vogelsand ausstreuen.
Gesundheit
Wenn auch Nymphensittiche leicht als Haustier zu halten ist, so können aber auch sie trotz guter Pflege und Fürsorge krank werden. Man kann aber nicht immer gleich feststellen, woran das Tier erkrankt ist. Ein Tierarztbesuch ist deshalb zu empfehlen. Man erspart dem Tier unnötige Leiden.
Folgende Krankheiten können beim Nymphensittich auftreten: Wurmbefall, Papageienkrankheit, Nierenerkrankungen, Salmonellen und Pilzinfektionen.