Zuletzt aktualisiert September 25th, 2023 9:41 PM
Dez. 06, 2015 Manuela Vogt Vögel, Wildtiere 0
Die Babytauben-Aufzucht ist nicht schwer, doch es gibt häufig gemachte Fehler, die zum Tod der jungen Vögel führen können.
Tauben legen meist zwei, maximal drei Eier. Doch auch Einzelkinder sind nicht selten. Nicht alle Baby-Tauben brauchen Hilfe. Die Taubeneltern kümmern sich oft zu zweit um ihre Jungen, manchmal tut es auch nur die Mutter.
Ein Taubennest ist oft kein richtiges Nest. Mal werden die Eier in eine Nische einer Mauer, mal unter Vorsprüngen unter einer Brücke gelegt. Tauben sind nicht wählerisch und das Nest besteht manches Mal nur aus ein paar Zweigen.
Zu Beginn sitzt die Taubenmutter fast ununterbrochen auf dem Nest. Doch schon nach ein paar Tagen verlässt sie dieses, hält sich aber noch in der Nähe auf und sucht ihre Jungen gelegentlich auf, um diese zu füttern. Diese jungen Tauben sitzen häufig allein auf dem Boden und machen einen verlassenen Eindruck.
Hilfebedürftige Tauben sind kühl, abgemagert, verletzt, reagieren kaum auf Annäherung von Menschen und haben – ganz wichtig – einen leeren Kropf. Der Kropf liegt bei einem Vogel zwischen Hals und Brust. Wird er gefüttert oder frisst er selbst, gelangt das aufgenommene Futter über die Speiseröhre zunächst in den Kropf. Fasst man diesen an, fühlt man Körner oder bei ganz jungen Tauben Flüssigkeit. Hierfür muss jedoch sorgsam zwischen Flüssigkeit und Luft unterschieden werden. Enthält der Kropf Flüssigkeit, hört man diese hin und her schwappen, wenn man sie von außen versucht, zu ertasten.
Geschwächte und stark ausgekühlte Babytauben müssen zunächst aufgewärmt werden, weil eine plötzliche Fütterung sonst zum Tod führen kann. Bei befiederten und noch agilen Taubenkindern reicht schon Zimmertemperatur aus. Nackte und sehr geschwächte Tiere profitieren von einem Wärmekissen auf niedrigster Stufe. Rotlichtlampen funktionieren auch, trocknen die kleinen Vögel aber schnell aus.
Bei geschwächten Tauben ist es sinnvoll, nach dem Aufwärmen zunächst nur Flüssigkeit bzw. Elektrolytlösung einzugeben. Alle anderen benötigen einen Futterbrei, der der Kropfmilch der Mutter ähnelt. Dazu eignet sich Aufzuchtfutter für Körnerfresser wie Papageien am besten. Wichtig ist, dass es sich wirklich um eine Breimischung handelt, die mit Wasser zubereitet wird, nicht um Eifutter oder ähnliches. Wer junge Hühner oder Enten hat, kann auch Kükenstarter (frei von Medikamenten) einweichen und diese mit Spritze oder Ähnlichem eingeben. Der Kropf zeigt dabei den „Füllstand“ an. Ist dieser voll, sollte nicht weiter gefüttert, sondern gewartet werden, bis dieser wieder leer ist.
Je größer die Taube wird, umso mehr Körner braucht sie. Zunächst wird damit begonnen, Wellensittichfutter in den Brei zu mischen, später feines Taubenfutter. Gleichzeit muss die junge Taube die Möglichkeit haben, kleine Steinchen aufzunehmen, die sie für die Verdauung der Körner benötigt. Eine sandige Erdmischung ist ideal und kann bei kleinen auch etwas ins Futter gemischt werden. Später picken Tauben diese instinktiv auf, wenn sie die Möglichkeit haben.
Wasser sollte immer zur freien Verfügung stehen und bei ganz kleinen Tauben auch per Spritze eingegeben werden. Da Tauben Wasser aufsaugen, muss der Wasserstand mindestens 3 cm betragen. Zusätzlich steht Taubenfutter bereit, damit die Babytauben bald lernen, selbstständig zu fressen.
Eine weitere Herausforderung ist die spätere Auswilderung, denn handelt es sich um eine Wildtaube, gehört sie wieder in die Natur. Umso weniger man sich während der Aufzucht kümmert, umso weniger zahm werden sie. Einige Tierschutzvereine und Wildtierstationen verfügen über Volieren und Artgenossen. In diesen auf die Freiheit vorbereitet, zeigen diese Vögel bald zunehmende Scheu vor Menschen und trainieren ihre Flugfähigkeit.
Sep. 25, 2023 24
Dez. 01, 2022 1.750
Sep. 27, 2021 441
Sep. 27, 2021 724